Ukraine-Flucht: Lagebericht Bodenseekreis

Aufbau Notunterkunft Parksporthalle Kressbronn am ersten Aprilwochenende 2022.
Aufbau Notunterkunft Parksporthalle Kressbronn am ersten Aprilwochenende 2022. (Bild: THW)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Friedrichshafen – Bis Mittwoch, 6. April 2022 haben sich seit Kriegsbeginn insgesamt 1.617 Menschen aus der Ukraine bei den drei Ausländerbehörden im Bodenseekreis als Kriegsgeflüchtete registrieren lassen. In der Obhut des Landkreises – also in durch den Landkreis organisierten Unterkünften – leben derzeit 282 Personen. Für weitere etwa 170 Menschen aus der Ukraine stellt die Stadt Friedrichshafen eine Obhut bereit.

Bei rund 160 dieser Unterbringungen durch den Landkreis handelt es sich um temporär bereitgestellte Wohnungen und Unterkünfte, insbesondere in Ferienwohnanlagen und einer Jugendherberge. Die meisten dieser provisorischen Plätze fallen jedoch im Laufe des Monats April weg, da diese bereits regulär gebucht und vermietet sind. Die Betroffenen müssen dann in andere Unterkünfte umziehen. In aller Regel werden dies Notunterkünfte in Sporthallen sein, sofern die Betreffenden keine eigene Bleibe auf dem privaten Wohnungsmarkt finden.

Aktuell sind im Bodenseekreis zwei Mehrzweckhallen als Notunterkünfte hergerichtet und in Betrieb. In Tettnang-Kau können bis 90 Personen unterkommen, etwa die Hälfte dieser Plätze ist aktuell belegt. Seit der der ersten Aprilwoche ist die Festhalle Langenargen mit rund 80 Not-Plätzen bezugsfertig und die ersten Plätze sind bereits belegt. Auch die Parksporthalle Kressbronn soll ab etwa Mitte April in gleicher Größenordnung als Notunterkunft zur Verfügung stehen. Das Landratsamt rechnet damit, dass diese Notunterkünfte binnen kurzer Zeit ausgelastet sein werden. Der Bedarf ergibt sich zu einem Großenteil allein aus dem absehbaren Wegfall provisorischer Unterkünfte.

Die Hallen sind mit Leichtbaukabinen mit Stockbetten ausgerüstet, es werden die Sanitäranlagen der Umkleidebereiche genutzt und in der Regel wird eine zentrale Verpflegung organisiert. Geflüchteten, die auf dem privaten Wohnungsmarkt keine passende Bleibe finden, kann hier für die kommenden Wochen und gegebenenfalls Monate ein Dach über dem Kopf geboten werden. 

Das Amt für Migration und Integration des Bodenseekreises hat im Landratsamt einen Info-Punkt für Geflüchtete aus der Ukraine eingerichtet. Diese können sich hier behördlich registrieren lassen und Sozialleistungen beantragen. Der Info-Punkt befindet sich im Hauptgebäude des Landratsamts in der Friedrichshafener Albrechtstraße 77 und ist montags bis freitags von 9:00 bis 12:00 und donnerstags zusätzlich von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Für die Bürgerinnen und Bürger sowie für geflüchtete Personen bietet das Landratsamt ein Info-Telefon an. Hier werden – soweit möglich – Fragen beantwortet und praktische Hinweise gegeben. Das Info-Telefon „Ukraine-Flucht“ ist montags bis freitags zwischen 9:00 und 12:00 sowie 13:00 und 16:00 Uhr (donnerstags bis 17:00 Uhr) unter Tel. 07541 204-3330 erreichbar.

Auf der Internetseite des Bodenseekreises sind Informationen zusammengestellt, die für angekommene Geflüchtete sowie hilfsbereite Bürgerinnen und Bürger bedeutsam sind: www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht

Hier gibt es auch Informationen zum Spendenkonto des Bodenseekreises. Das dort eingehende Geld soll für schnelle unbürokratische Hilfen, Härtefälle, zusätzliche Betreuungsangebote und ggf. Starthilfen verwendet werden.

Um private Wohnraumangebote im Bodenseekreis für geflüchtete Menschen aus der Ukraine schnell erreichbar zu machen, hat das Landratsamt eine zweisprachige Wohnraum-Börse zur Bereitstellung von Zimmern, Wohnungen oder Häusern eingerichtet. Die Wohnraum-Börse ist auf der Informationsseite des Bodenseekreises unter www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht zu finden, sowie direkt unter https://bodenseekreis.hospodar.de aufrufbar.

(Pressemitteilung: Landratsamt Bodenseekreis)