Uhu – König der Eulen

Uhu – König der Eulen
Nettes aus der Natur - Thema "Uhu - der König der Eulen". (Bild: Naturschutzzentrum Obere Donau)

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Die dunkle Jahreszeit ist da. Früher, als den meisten von uns lieb ist, verschwindet das Licht des Tages. Doch für manche beginnt das Leben damit erst richtig – und das kann man hören. Gemeint sind Uhus. In den letzten Wochen hat der König unter den Eulen wieder mit seinen nächtlichen Rufen auf sich aufmerksam gemacht.

Uhus sind nahezu unverwechselbar. Das liegt einerseits an ihrer Größe, den auffälligen Federohren und den orangefarbenen Augen. Der Uhu ist die weltweit größte Eulenart. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 1,70 m und das Tier kann 3 kg schwer werden. Wie für Eulen typisch werden Uhus erst in der Dämmerung und Nacht aktiv. Einen Uhu zu sehen, kommt daher recht selten vor. Uhus nutzen die Nacht, um auf Jagd zu gehen. Der Speiseplan ist breit gefächert und reicht von Mäusen über Igel und Hasen bis hin zu verschiedenen Vögeln. Unverdauliche Bestandteile der Nahrung wie Knochen und Haare werden als Gewölle ausgewürgt.

Doch neben dem Aussehen ist auch der Ruf des Uhus unverkennbar. Dieser lässt sich in klaren Winternächten sehr gut vernehmen. Der Name des Tieres stammt nicht von ungefähr. Uhu-Weibchen lassen ein helles „U-huu“ erklingen. Die Männchen rufen etwas dumpfer und kürzer „Buho“. Eigentlich ist der Herbst eine ungewöhnliche Zeit für ein Vogelstimmenkonzert, verbinden wir dies doch eher mit der Balzzeit im Frühjahr. Doch die Uhus sind etwas früher dran: jetzt um diese Jahreszeit findet eine sogenannte Herbstbalz statt. Dabei sichern sich die Uhumännchen ein passendes Revier und tun dies gegenüber möglichen Konkurrenten kund.  Auch die Hauptbalz findet bei Uhus früh statt, nämlich von Januar bis März.

Dass wir überhaupt Uhus hören können, ist nicht selbstverständlich. Vor etwa 80 Jahren war die Uhupopulation in Baden-Württemberg nahezu ausgestorben, da Uhus stark bejagt wurden. Nach ihrer Unterschutzstellung konnten sich Uhus im Laufe der Zeit wieder ausbreiten. Im Donautal wurde in den 60er Jahren außerdem versucht, Uhus aktiv auszuwildern. Mit den vielen Felswänden und der abwechslungsreichen Landschaft finden Uhus im Donautal und der Umgebung ideale Lebensbedingungen. Uhus machen sich dabei übrigens nicht die Mühe, ein Nest zu bauen – eine einfache Felsnische reicht ihnen aus. Aber nicht nur an natürlichen Felswänden finden Uhus passende Brutstätten: häufig werden von Uhus Steinbrüche genutzt, selbst wenn diese noch aktiv bewirtschaftet werden.

Hat sich ein Uhupaar gefunden, bleibt dieses ein Leben lang zusammen. Das kann ganz schöne lange sein, wird ein Uhu in der Natur doch bis zu 25 Jahre alt. Alte Uhupaare balzen oft eher wenig, wohingegen sich junge Uhupaare noch jede Menge zu erzählen haben. Uhus legen meist 2 bis 3 Eier. Noch bevor die Junguhus fliegen können „wandern“ sie aus und sind dabei zu Fuß am Fels unterwegs. Junguhus bleiben bis in den Herbst am Brutfelsen, bis die neue Balzzeit beginnt. Daher sind Kletterfelsen, an denen Uhus brüten, ganzjährig gesperrt.

Naturschutzzentrum Obere Donau