Friedrich „Wir sind deine Putzkräfte“: Eko Fresh schreibt „Stadtbild“-Song an Friedrich Merz

„Wir sind deine Putzkräfte“: Eko Fresh schreibt „Stadtbild“-Song an Friedrich Merz
Rapper Eko Fresh setzt sich in einem neuen Song mit der «Stadtbild»-Debatte auseinander (Archivbild: Georg Wendt/dpa)

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Deutsche Presse-Agentur
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So aktuell ist die Musikszene selten: Eko Fresh hat die derzeitige «Stadtbild»-Debatte schon zu einem Song verarbeitet. Darin geht er hart mit Friedrich Merz ins Gericht.

Der Rapper Eko Fresh (42) setzt sich in einem neuen Song kritisch mit der „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auseinander. Unter dem Titel „Friedrich“ singt er: „Lieber Friedrich, du hast echt bezaubernde Töchter. Wir auch – aber unsere hausen in Löchern. Junkies im Flur, Hochhaus mit Verbrechern, aber nicht, dass du denkst, dass wir Ausländer meckern.“ 

Sein Hauptkritikpunkt sind die schlechteren Ausgangsbedingungen und Lebensverhältnisse von Zuwanderern. „Nee, wir sind brav, wir sind deine Putzkräfte, unsere Mamas feuert man für ein paar Schmutzreste“, heißt es. Eko Fresh, mit bürgerlichem Namen Ekrem Bora, ist außer als Musiker auch als Moderator und Schauspieler bekannt und tritt regelmäßig in Fernsehshows auf. Seine Familie stammt aus der Türkei. Seine Mutter hat kurdische Wurzeln, sein Vater kam 1980 als politischer Flüchtling nach Deutschland. Der Rapper, der vor 20 Jahren mit „Ich bin jung und brauche das Geld“ seinen ersten Chart-Hit hatte, setzt sich regelmäßig für politische und gesellschaftliche Anliegen ein.

Demonstrationen nach Aussagen von Merz zum „Stadtbild“

Kanzler Merz hatte unter anderem gesagt, die Bundesregierung korrigiere frühere Versäumnisse in der Migrationspolitik. „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild noch dieses Problem, und deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang auch Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“

Am Montag war er bei seiner Haltung geblieben und hatte nachgelegt: „Fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte.“ Am Mittwoch konkretisierte er, Probleme würden diejenigen Migranten machen, die keinen dauerhaften Aufenthaltsstatus hätten, die nicht arbeiteten und die sich auch nicht an die in Deutschland geltenden Regeln hielten. Gegen die Äußerungen gab es Demonstrationen in mehreren Städten, die auch dieses Wochenende weitergehen.

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Songtext: „Friedrich“

Lieber Friedrich,

du hast echt bezaubernde Töchter.
Wir auch – aber unsere hausen in Löchern.
Junkies im Flur, Hochhaus mit Verbrechern,
aber nicht, dass du denkst, dass wir Ausländer meckern.

Nee, wir sind brav, wir sind deine Putzkräfte,
unsere Mamas feuert man für paar Schmutzreste.
Sofort kontrolliert, wenn ich mich in den Bus setze,
abends gehen wir dann wieder heim ohne Schutzweste.

Doch solange unser Herz klopft,
ist Almania unsere Herkunft.
Leider kommen keine Kanacken rein bei BlackRock,
deshalb knacken wir den Jackpot –

ey, Friedrich, selamün aleyküm

Ich erzähl dir, was die Armen hier leisten:
nur am Buckeln, man, das Para reicht nicht.
Du weißt schon, so hart sind die Zeiten –

ey, Friedrich, selamün aleyküm

Noch ein abgefuckter Tag für die meisten,
stehen als die Bösen da in der Zeitung.
Du weißt schon – kannst ja vorbeikommen.

Lieber Friedrich, hast du denn Xatar gekannt?
Er hing auf dem Bong ab am Straßenrand,
hat noch Scheiß gebaut, doch war voller Tatendrang,
denn im Brennpunkt wird nie dein Potenzial erkannt.

Was ist der Unterschied zwischen ihm und dir, entspannt?
Beide gehen aufs Ganze, wollen Benz fahren.
Einer wird suggeriert mit Hedgefonds, Bänker
der andere mit (…) und Gangster.

Friedrich, hey, komm bitte in mein Kiez,
ich zeige dir, wie Existenzen flöten gehen am Spieltisch

Eingepfercht, Aggression, die so tief sitzt,
Vertrauen in den Staat existiert nicht

ey, Friedrich, selamün aleyküm

Ich erzähl dir, was die Armen hier leisten:
nur am Buckeln, man, das Para nicht reicht.
Du weißt schon, so hart sind die Zeiten

ey, Friedrich, selamün aleyküm

Noch ein abgefuckter Tag für die meisten,
stehen als die Bösen da in der Zeitung,
du weißt schon – kannst ja vorbeikommen.

Ey, Friedrich, aleyküm selam,
wir haben unser Life hier verbracht,
doch werden in der zweiten Reihe geparkt.
Sag, wie läuft das mit dem Reichtum hier ab,

ey Friedrich, aleyküm selam.

Wir haben unser Life hier verbracht,
doch werden in der zweiten Reihe geparkt.
Sag, wie läuft das mit dem Reichtum ab,

ey Friedrich, selamün aleyküm.

Ich erzähl dir, was die Armen leisten:
nur am Buckeln, man, das Para nicht reicht.
Du weißt schon, so hart sind die Zeiten

ey, Friedrich, selamün aleyküm

Noch ein abgefuckter Tag für die meisten,
stehen als die Bösen da in der Zeitung,
du weißt schon – kannst ja vorbeikommen.