Statistisch hoher Frischwasserverbrauch in Deutschland

Statistisch hoher Frischwasserverbrauch in Deutschland
Zwei Drittel Frischwasser verbraucht ein Durchschnittshaushalt für die Toilettenspülung und Körperpflege. (Bild: Pixabay)

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Frischwasser ist eine knappe Ressource. Für seine Gewinnung sind neben genügend Regen auch Technik und Energie für die Aufbereitung nötig. Achtsamer Umgang ist daher ein Gebot der Zeit, gut für die eigene Gesundheit und eine erhebliche Entlastung der Umwelt.

Mit Stand Oktober 2022 meldet das Umweltbundesamt einen täglichen Wasserverbrauch von beinahe 130 Litern Frischwasser und 7.200 Litern pro Person und Tag für die Herstellung von Bedarfsgütern. Das einmal verwendete Trinkwasser wird über die Kanalisation in Aufbereitungsanlagen abgeleitet.

Dort sind Strom, chemische Zusätze oder biologische Einleitungen nötig, um wieder Trinkwasser zu gewinnen. Zumindest an den 130 täglichen Litern Frischwasser kann jeder Haushalt sparen, wovon alle durch weniger hohe Wasserpreise und eine weniger mit Schadstoffen belastete Umwelt profitieren.

Frischwasser im Haushalt sparsam verwenden

Zwei Drittel Frischwasser verbraucht ein Durchschnittshaushalt für die Toilettenspülung und Körperpflege. Sparpotenzial bei der Körperpflege ist stoßweises Aufdrehen des Wassers statt Durchlaufen lassen. 18 Prozent des Wasserverbrauchs entfallen auf Geschirrspülen und Wäsche waschen.

Weniger vorspülen und wassersparende, sensorische Waschprogramme wählen, entlasten die Verbrauchsstatistik deutlich. Bei der Vorbereitung von Speisen hilft es beispielsweise, Obst und Gemüse nicht unter fließendes Wasser zu halten. Sparsamer und gleichermaßen gründlich ist es, Wasser in ein Becken (oder eine Schüssel) zu lassen, das Obst in ein Sieb zu legen und kräftig durchzuziehen.

Sparpotenzial bei der Körperpflege ist stoßweises Aufdrehen des Wassers statt Durchlaufen lassen.
Sparpotenzial bei der Körperpflege ist stoßweises Aufdrehen des Wassers statt Durchlaufen lassen. (Bild: Pixabay)

Küchentipps zum Wasser sparen

Wer kann, sollte vom Handspülen auf einen Geschirrspüler umsteigen, in kleinen Haushalten gerne auf einen Single- oder Minispüler. Immer ordentlich eingeräumt, reinigen zehn Liter Wasser in der Maschine so viel Geschirr wie von Hand fünfzig Liter. Obstwaschwasser ist anschließend immer noch geeignetes Gießwasser für Zimmer- und Balkonpflanzen, somit bis zum letzten Tropfen gut genutzt.

Küchenarmaturen sehen nicht sparsam aus, sind es aber durch moderne technische Ausstattung und Aufrüstmöglichkeiten. Einhandmischer reduzieren den Wasserverbrauch durch Mischen mit einem Griff, während Luftsprudler durch das Wassermischen mit Luft weniger reines Wasser herauslassen.

Regenwasser als Alternative im Haushalt nutzen

Regenwasser eignet sich unaufbereitet nicht als Trinkwasser. Grob durch Tücher gefiltert, dient es mindestens zum Gießen und Putzen, was täglich im Durchschnittshaushalt mindestens fünf bis zehn Liter Frischwasser einspart. Mit handelsüblichen Filtersystemen ist die Nutzung auch für die Waschmaschine möglich. Ebenfalls laufen monatlich bis zu zwei Kubikmeter weniger Frischwasser, wenn für die Toilettenspülung ein Regenwasserzugang von einer Zisterne, mit Grobfiltern und gegebenenfalls mit solarbetriebener Pumpe gelegt wird.

Sparen beim Regenwasser ist also auch bei voller Regentonne sinnvoll.
Sparen beim Regenwasser ist also auch bei voller Regentonne sinnvoll. (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose)

Auch mit Regenwasser sparsam umgehen

Wetterbedingt steckt Deutschland regional in Dürrejahren. Sparen beim Regenwasser ist also auch bei voller Regentonne sinnvoll. Beim Gießen im Beet sind die Pflanzen mit Tröpfchen-Bewässerungsschläuchen wohlversorgt, ohne einen Tropfen ungenutzt verdunsten zu lassen. Ein Gartenbrunnen mit Pumpe, gespeist von der Zisterne, kann mit einem Überlauf in flache Schalen gleichzeitig als Vogeltränke dienen. Moderne Toilettenspülungen haben einen Sparknopf. Der spült auch beim Auslösen von Regenwasser deutlich weniger Liter Brauchwasser fort, wodurch eine Tonne deutlich länger vorhält.

Fazit:

Frischwasser sparen ist wichtig für weniger Ressourcenverbrauch bei der Aufbereitung. Regenwasser kann einen Teil im Haushalt und Garten gut ersetzen, steht aber wetterbedingt nicht immer ausreichend zur Verfügung. Sparen in beiden Bereichen ist deshalb eine Frage der privaten Kostenersparnis und gleichzeitig des Klimaschutzes.