Nicht alles auf der langen Einkaufsliste fürs neue Schuljahr gibt es in nachhaltigen Varianten. In drei Kategorien lässt sich allerdings Plastik einsparen oder auf Langlebigkeit setzen.
Knallbunt, leuchtend und am besten mit dem Lieblingsmotiv – so lieben kleine Schulkinder ihr Equipment für die Schule. Viele Eltern und Angehörige erfüllen das ihren Sprösslingen auch gerne. Schließlich könnte das ja die Freude am Lernen fördern. Doch wer es gerne nachhaltig und schadstofffrei mag, sollte weitere Kriterien in Betracht ziehen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gibt Tipps für die Ausstattung:
Die Schultasche:
Große Schulranzen-Hersteller optimieren zwar jährlich den Tragekomfort. Doch es gibt auch kleine Label, die auf handgemachte, fair und mit natürlichen Materialien hergestellte Schultaschen setzen. Die sind in der Regel aber schwerer, so der BUND.
Zu bedenken sei, dass Ranzen über viele Jahre ein Begleiter sind und dabei fast täglich in Gebrauch sind. An der Qualität sollte daher nicht gespart werden. Auch nicht an Leuchtfarben und Reflektoren, was hilfreich im Straßenverkehr ist, sagt Rolf Buschmann, Experte für Produktsicherheit beim BUND.
Er schlägt noch eine Alternative zur Neuanschaffung vor: Gut erhaltene, gebrauchte Schulranzen. Das sei ökologisch sinnvoll und spare Geld.
Die Schulmaterialien:
Buschmann rät Eltern, bei Heften oder anderen Papierprodukten auf das Umweltsiegel Blauer Engel zu achten. Qualitative Abstriche bei Öko-Papier gebe es mittlerweile nicht mehr, da sich die Herstellungsverfahren von recyceltem Papier stark verbessert haben.
Zum Malen rät der Umweltexperte, Buntstifte aus naturbelassenem Holz zu nutzen. Filzstifte und Marker enthalten oft Lösungsmittel, weshalb ihre Entsorgung problematisch ist.
Bei Füllern sollte es nicht nur um eine gute ergonomische Gestaltung gehen, sondern auch um eine nachhaltige Materialwahl. Einweg-Patronen lassen sich mit einem Tintenkonverter – einer nachfüllbaren Patrone – gleichwertig ersetzen.
Gut zu wissen: Alles, was duftet, glitzert und leuchtet ist zwar bei Kindern beliebt, verursacht aber einen unnötigen Verbrauch von Ressourcen. Solche Produkte enthalten meist auch zahlreiche Chemikalien – und damit auch potenzielle Schadstoffe. «Ein einfacher Anspitzer aus Metall hat eine viel längere Lebensdauer als ein buntes Plastikprodukt», so Buschmann.
Die Brotdose:
Ein Vorteil von Plastikbehälter ist, dass sie leicht und robust sind und daher auch langlebig. Dosen und Trinkflaschen aus Edelstahl hingegen sind ökologisch besser verwertbar – aber auch deutlich schwerer. Hier gilt es beim Kauf also abzuwägen, so der BUND.
Prinzipiell sei ein Behälter, der schon im Haushalt vorhanden ist, immer die bessere Wahl, denn es werden dann keine neuen Ressourcen verbraucht. Steht allerdings ein Neukauf an, sollte es kein Produkt sein, welches Melamin enthält. Der Stoff wurde von der EU als «besonders besorgniserregend» eingestuft und müsste eigentlich schnellstmöglich verboten werden, so der BUND. «Auch Bio-Plastik ist keine Alternative, da es bisher keine Recyclingmöglichkeiten dafür gibt», ergänzt Rolf Buschmann.