Der 33-jährige Pfleger hat angeblich über Jahre hinweg in einem Pflegeheim in der Oberpfalz alte und gebrechliche Menschen misshandelt. Er schlug zu und zerrte sie über den Gang. Verletzungen blieben dabei nicht aus.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hat ein Altenpfleger in einem Pflegeheim in Seubersdorf (Landkreis Neumarkt) mehrere alte Menschen misshandelt.
Entwürdigend und abartig
Das Amtsgericht Neumarkt entscheidet nun, ob es zu einem Verfahren kommt, heißt es von der Staatsanwalt Nürnberg-Fürth. Man möchte sich nicht vorstellen, wie die alten Menschen dabei entwürdigt wurden und gelitten haben. Der 33-Jährige hat sich bisher zu den Vorwürfen nicht geäußert.
Konkret soll der Mann in den Jahren 2019 bis 2022 Heimbewohner körperlich gemaßregelt haben, wenn ihm ihr Verhalten nicht gefielt. Eine 90-Jährige habe er minutenlang bei Nieselregen im sogenannten „Demenzgarten“ des Heimes eingesperrt.
Strom der Nachtglocke einfach abgestellt
Eine 87-jährige Seniorin soll der Pfleger einfach unter den Armen gepackt durch mehrere Räume des Heims gezogen haben. Einer 92-Jährigen soll er den Strom für die Nachtglocke abgestellt haben, sodass diese hilflos im Bett liegen musste – ohne jegliche Möglichkeit, Hilfe zu rufen.
Insgesamt wirft die Staatsanwaltschaft der Pflegefachkraft zwölf Übergriffe auf sechs Frauen und einen Mann vor. Ermittlungen gegen drei Führungskräfte des betroffenen Altenheims seien eingestellt worden. Ihnen habe kein Fehlverhalten nachgewiesen werden können.
(Quelle: dpa)