Vatikan Papst Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt

Papst Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt
Gläubige warten in den frühen Morgenstunden auf den Einlass, um den Leichnam des verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. zu sehen. (Bild: Michael Kappeler/dpa)

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Zwei Tage nach seinem Tod ist Benedikt XVI. öffentlich im Petersdom aufgebahrt. Vor der Kirche bilden sich lange Schlangen. Trauergäste aus Deutschland warten teilweise seit mitten in der Nacht.

Rom (dpa) – Seit Montagmorgen können sich Gläubige im Petersdom vom emeritierten Papst Benedikt XVI. verabschieden. Der frühere Pontifex wurde dort zwei Tage nach seinem Tod öffentlich aufgebahrt. Um kurz nach 9.00 Uhr öffneten die Pforten der großen Basilika im Vatikan. Vor der Kirche und den Sicherheitskontrollen standen Menschen lange in der Schlange – manche warteten gar schon seit mitten in der Nacht.

Benedikt war am Samstagmorgen im Alter von 95 Jahren gestorben. Danach wurde er zunächst in der Kapelle des Vatikan-Klosters Mater Ecclesiae, in dem er nach seinem Rücktritt als Papst im Jahr 2013 fast zehn Jahre lang gelebt hatte, aufgebahrt. Freunde und frühere Weggefährten beteten schon dort an dem Leichnam, auch Benedikts Nachfolger Franziskus.

Der Leichnam des verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. ist im Petersdom öffentlich aufgebahrt.
Der Leichnam des verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. ist im Petersdom öffentlich aufgebahrt. (Bild: Michael Kappeler/dpa)

Am frühen Montagmorgen wurden die sterblichen Überreste dann von einem Kleinbus den kurzen Weg vom Kloster zum Petersdom gebracht. Dort liegt Benedikt vor dem großen Altarraum. Links und rechts steht jeweils ein Mitglied der Schweizer Garde, der historischen Leibgarde der Päpste. Die Besucher stehen im Mittelgang an.

Meloni unter den ersten Trauergästen

Unter den ersten Trauergästen war Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Staatspräsident Sergio Mattarella war kurz vor 9.00 Uhr in der Basilika, wie Agnello Stoia, der Pfarrer des Petersdoms, der Nachrichtenagentur Ansa sagte. Auch Benedikts langjähriger Weggefährte und Privatsekretär Georg Gänswein war im Dom.

Vor der Kirche standen mehrere Hundert Leute um den ganzen Petersplatz herum Schlange, um Einlass zu bekommen. «Ich möchte mich von ihm verabschieden», sagte ein Gläubiger aus Deutschland, der stundenlang anstand. «Seit 1.00 Uhr, ich war der Erste», erzählte er. «Ich erwarte eine gewisse Stille und Demut, so wie er es sich gewünscht hat», sagte ein Mann aus Regensburg, wo der gebürtige Bayer Ratzinger einst Universitätsprofessor war und wo dessen Bruder Georg 2020 starb.

Trauergottesdienst am Donnerstag

Bis 19.00 Uhr sollten die Tore des Petersdoms am Montag für Besucher geöffnet sein, am Dienstag und Mittwoch können Menschen von 7.00 bis 19.00 Uhr in die Kirche und am aufgebahrten Benedikt vorbeigehen. Am Donnerstag ist dann der große Trauergottesdienst geplant, den um 9.30 Uhr Papst Franziskus selbst zelebrieren will. Zu dem Requiem, das nach dem Wunsch von Benedikt schlicht gehalten sein dürfte, werden laut Angaben der Präfektur von Rom bis zu 60.000 Menschen erwartet.

Aus Deutschland kündigte sich bereits Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an. Der Vatikan lud Delegationen aus Deutschland – also Benedikts Heimat – und Italien offiziell ein. Allerdings können auch Politiker oder Diplomaten aus anderen Ländern kommen. Darüber hinaus werden viele hohe Geistliche erwartet, etwa Weggefährten Benedikts und jene Kardinäle, die er in den Kardinalsstand erhoben hatte.