Tarifverhandlungen NGG will 15 Prozent mehr Geld für Hotel- und Gastgewerbe

NGG will 15 Prozent mehr Geld für Hotel- und Gastgewerbe
Die regionalen Arbeitgeber stellen sich auf schwierige Tarifverhandlungen im Herbst ein. (Symbolbild) (Bild: dpa)

Deutsche Presse-Agentur

Hotels und Kneipen klagen teilweise über miese Umsätze. Jetzt wollen die Beschäftigten 15 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber reagieren mit Unverständnis.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für die Beschäftigten im baden-württembergischen Hotel- und Gaststättengewerbe 15 Prozent mehr Geld. NGG-Landesbezirkssekretär Alexander Münchow sagte in Stuttgart, angesichts der gestiegenen Belastungen müssten die Entgelte in der Branche deutlich steigen. 

Er verwies auf einen ständig steigenden Leistungsdruck am Arbeitsplatz, auch aufgrund des hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfs, sowie auf die hohen Lebenshaltungskosten. Die Arbeitgeber weisen die Forderungen zurück und stellen sich auf schwierige Tarifverhandlungen im Herbst ein.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit arbeiten im Gastgewerbe in Baden-Württemberg 135.100 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte und 162.200 geringfügig entlohnte Beschäftigte. 

Die Auszubildenden sollen aus Sicht der NGG eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen von 200 Euro in allen Ausbildungsjahren erhalten. Ferner fordert die Gewerkschaft in der regionalen Tarifrunde den Einstieg in Gespräche über die Zahlung von Zuschlägen für Wochenendarbeit.

Arbeitgeber: Forderungen passen nicht zur schwierigen wirtschaftlichen Lage

Der Chef des Dehoga-Landesverbands, Fritz Engelhardt, wies die Gewerkschaftsforderung zurück. Sie passe nicht zur schwierigen wirtschaftlichen Lage insbesondere in der Gastronomie, die unter stark gestiegenen Kosten und den Folgen der Rückkehr zum normalen Mehrwertsteuersatz auf Speisen leide. Zumal die reale Umsatzentwicklung im Zeitraum Januar bis April mit minus 1,8 Prozent rückläufig gewesen sei. «Wir stellen uns daher auf schwierige Tarifverhandlungen im Herbst ein. Für uns ist klar, dass sich ein Tarifabschluss an der wirtschaftlichen Belastungsfähigkeit der Betriebe orientieren muss.»