«Süßes, sonst gibt’s Saures»: An Halloween fordern kleine Geister an der Wohnungstür traditionell Süßigkeiten. Das geht auch in Zeiten der Pandemie, sagen Fachleute. Aber nur mit bestimmten Regeln.
Berlin/Ulm (dpa/tmn) – Schlechtes Gewissen, weil sie klingelnden Kindern raue Mengen von Zucker an Halloween aushändigen? Oder weil sie ihre Haustür wegen der Corona-Pandemie nicht öffnen wollen? Das müssen Sie nicht haben: Ebenso wenig wie Eltern, die mit ihren verkleideten Kindern von Tür zu Tür ziehen.
Wichtig ist nur, Rücksicht zu nehmen und Maß zu halten. Mit diesen drei Tipps wird Halloween 2021 zu einem gelungenen Gruselfest:
1. Das Süße portionieren
Ohne Süßes ist Halloween kein Halloween. Es ist also völlig Ordnung, wenn man den kleinen Hexen und Geistern an der Tür Schokolade oder Gummibärchen in ihre Tüten oder Eimer packt.
Tatsächlich kann man aber auch dazu beitragen, dass die Kinder einen bewussten Umgang mit dem Süßkram pflegen. Der Rat: Sagen Sie vorab an der Tür, dass jedes Kind nur eine Süßigkeit nehmen darf und greifen Sie auf vorportionierte Mini-Verpackungen zurück. In Zeiten von Corona ist das ohnehin empfehlenswert.
Ein Tipp für die Eltern: Nach dem Beutezug sollte gemeinsam eine Vorratsdose angelegt werden, empfiehlt Ernährungswissenschaftlerin Franziska Lehmann von der Plattform Ernährung und Bewegung (PEB). Am besten portioniere man die Leckereien für bis zu eine Woche vor und lasse das Kind entscheiden, was es wann essen möchte.
2. Umherziehen, aber mit Rücksicht
Anders als 2020, als wegen der damaligen Pandemielage von vielen Seiten von einem Umherziehen zu Halloween gewarnt wurde, spricht aus Sicht von Fachleuten dieses Mal nichts gegen den Brauch.
Mit der Einhaltung von Hygieneregeln und der nötigen Rücksichtnahme sollten Kinder wieder «um die Häuser ziehen» können, schreiben etwa Veronika Jäger und Ralf Krumkamp von der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie auf Anfrage des dpa-Themendienstes.
Das entscheidende Stichwort ist Rücksichtnahme. Das heißt: Abstand halten, Husten und Niesen in die Armbeuge und dort, wo es angebracht ist, Maske tragen – in engen Treppenhäusern etwa. Außerdem sollte man akzeptieren, wenn eine Tür geschlossen bleibt. Das passiert auch zu Nicht-Pandemie-Zeiten immer wieder, sollte gerade angesichts von Corona aber besonders respektiert werden.
Ein Tipp für alle, die aus Vorsicht in der aktuellen Situation den direkten Kontakt mit Kindern meiden, aber dennoch gerne Süßigkeiten verteilen wollen: Sie können kleine Päckchen vor ihre Haustür legen, während die Kinder das Treppenhaus hinaufeilen oder durch den Vorgarten laufen.
3. Vorsicht vor Geistern in der Dunkelheit
Autofahrer sollten in den Abendstunden des 31. Oktober besonders achtsam unterwegs sein. Gerade dunkel kostümiert sind die Kinder bei einsetzender Dunkelheit schlecht zu sehen, so der Tüv Süd.
Es müsse damit gerechnet werden, dass die Kinder noch nicht wissen, wie man sich im Straßenverkehr verhält. Deshalb sollten Autofahrer jederzeit bremsbereit zu sein.
Wer selbst zu einer Halloween-Party geht, der sollte darauf achten, dass die Verkleidung beim Autofahren nicht beeinträchtigt. Sicht und Gehör dürfen nicht eingeschränkt sein. Bei einem Unfall droht sonst Ärger mit der Versicherung sowie ein Bußgeld. Sicherer ist es, das Kostüm erst vor Ort anzuziehen.