Ein Brustkreuz des verstorbenen Papstes verschwindet aus einer Kirche. Die Ermittler suchen dringend nach Hinweisen zu den Tätern. Nun sollen unter anderem Tipps von Kirchengängern helfen.
Nach dem Diebstahl eines Papst-Brustkreuzes aus einer Kirche in Oberbayern hofft das bayerische Landeskriminalamt (LKA) laut einem Sprecher nun darauf, dass Fingerabdrücke oder DNA-Spuren vom Tatort Hinweise auf den oder die Täter liefern. Am Dienstag war die Spurensicherung bereits vor Ort gewesen.
Zudem erhoffe sich das LKA vor allem von Kirchengängern wertvolle Informationen. Da das Brustkreuz am Montag zwischen 11.45 Uhr und 17.00 Uhr verschwand, gebe es gute Chancen, dass jemand etwas gesehen hat, sagte der Sprecher. Das LKA werde sich Stück für Stück vorarbeiten, um den Fall zu klären. Dafür würden auch Anwohner befragt und Zeugen gesucht.
Den materiellen Wert des Brustkreuzes konnte das LKA dem Sprecher zufolge zunächst nicht bestimmen, da noch nicht sicher sei, aus welchem Material es ist. «Der immaterielle Schaden für die katholische Kirche ist natürlich enorm», sagte LKA-Sprecher Ludwig Waldinger.
Benedikt besaß als Papst mehrere Brustkreuze. Jenes, das nun aus der Kirche in Traunstein gestohlen wurde, trug er oft bei besonderen Anlässen, etwa Papstmessen im Petersdom oder wichtigen Audienzen und Empfängen.
An die Heimatpfarrei von Benedikt in Traunstein ging es, als der Papst schon emeritiert war, wie der Sprecher des Erzbistums München und Freising, Christoph Kappes, erläuterte. «An dem Ort, von dem es jetzt gestohlen wurde, wurde es seit dem Jahr 2020 ausgestellt, als die Renovierung der Kirche abgeschlossen wurde.»
Unbekannte hatten die Insigne des verstorbenen emeritierten Papstes Benedikt XVI. am Montag aus der Traunsteiner Kirche St. Oswald gestohlen – einen Tag vor Beginn eines Prozesses um einen Missbrauchsskandal, in dem ursprünglich auch der verstorbene Papst als Beklagter geführt worden war.