„Europäischer Tag des Notrufs“: 112 ist die Nummer für den Ernstfall

 „Europäischer Tag des Notrufs“: 112 ist die Nummer für den Ernstfall
Rund um die Uhr sind die Lebensretter der Feuerwehr, des Rettungsdienst und der Polizei erreichbar. (Bild: picture alliance/dpa | Philipp von Ditfurth)

Sie ist die wichtigste Nummer für den Ernstfall: Die 112. Sind Menschen erkrankt oder schwer verletzt, ist eine schnelle medizinische Versorgung notwendig. Das Wählen der 112 ist dabei einer der wichtigsten Schritte in der Rettungskette. Am 11. Februar ist der „Europäischer Tag des Notrufs“.

Die Rufnummer 112 ist nicht nur in Deutschland die Telefonnummer für den Notfall. In allen europäischen Ländern wurde die 112 als einheitliche Notrufnummer für die notfallmedizinische Versorgung eingeführt. Sie ist rund um die Uhr erreichbar und aus dem Mobilfunknetz wie aus dem Festnetz kostenfrei. Nutzt man ein fremdes Handy, kann der Notruf auch ohne Entsperr-Code getätigt werden.

Mit der 112 ist der Euronotruf überall in der EU gebührenfrei verfügbar.
Mit der 112 ist der Euronotruf überall in der EU gebührenfrei verfügbar. (Bild: picture alliance / dpa Themendienst | Zacharie Scheurer)

Ein tödlicher Unfall im Jahr 1969 sorgte für die Veränderung im deutschen Rettungswesen

Eine Woche vor seinem achten Geburtstag wurde damals der junge Björn Steiger auf dem Nachhauseweg von einem Auto angefahren. Mehrmals wurden Polizei und Rettungsdienst alarmiert. Hilfe traf am Unfallort aufgrund des nicht-vorhandenen Alarmierungssystems erst eine ganze Stunde später ein. Björn Steiger starb noch während des Transports in ein Krankenhaus an einem Schock. Seine Eltern gründeten daraufhin die „Björn Steiger Stiftung e.V.“ und setzten sich zum Ziel, ein bundesweit funktionierendes Rettungssystem zu etablieren.

Die Einführung der Notrufnummer 112 und der Polizei-Notrufnummer 110, sowie die dazugehörige Leitstellenstruktur im Jahr 1973, gehören bis heute zu den größten Errungenschaften der Björn Steiger Stiftung.

Ein Notruftelefon am Straßenrand kann speziell in Gebieten mit eingeschränktem Mobilfunkempfang lebensrettend sein. 
Ein Notruftelefon am Straßenrand kann speziell in Gebieten mit eingeschränktem Mobilfunkempfang lebensrettend sein. (Bild: picture alliance / Benjamin Beytekin | Benjamin Beytekin)

Gebührenfreie Nummer

Durch die vereinten Bemühungen aller beteiligten Institutionen, darunter das DRK als einer der wichtigsten Akteure, wurde ein modernes Rettungssystem aufgebaut, wie es im Prinzip bis heute besteht. Die einheitliche und gebührenfreie Notfallnummer 112 wurde eingerichtet und eine flächendeckende Infrastruktur mit Rettungswachen und zentralen Leitstellen geschaffen.

Bei einer Bewusstlosigkeit oder einem Atemstillstand ist es wichtig, umgehend den Rettungsdienst zu rufen, um eine schnelle notfallmedizinische Versorgung zu gewährleisten. Jetzt ist einer der wichtigsten Schritte, die 112 zu wählen. Nur so kann man sicher gehen, dass die professionelle Hilfe des Rettungsdienstes schnell eintrifft.

Im Notfall richtig reagieren: Die fünf „W“

Wer die 112 anruft, sollte trotz der Aufregung schnell und präzise wichtige Fragen beantworten können, damit die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle schnell geeignete Einsatzkräfte alarmieren können. Wichtig dabei sind die fünf „W“.

1. Wo ist das Ereignis?

Geben Sie den Ort des Ereignisses so genau wie möglich an (zum Beispiel Gemeindename oder Stadtteil, Straßenname, Hausnummer, Stockwerk, Besonderheiten wie Hinterhöfe, Straßentyp, Fahrtrichtung, Kilometerangaben an Straßen, Bahnlinien oder Flüssen)

2. Wer ruft an?

Nennen Sie Ihren Namen, Ihren Standort und Ihre Telefonnummer für Rückfragen

3. Was ist geschehen?

Beschreiben Sie knapp das Ereignis und das, was Sie konkret sehen (was ist geschehen? was ist zu sehen?), beispielsweise Verkehrsunfall, Absturz, Brand, Explosion, Einsturz, eingeklemmte Person

Beim Absetzen des Notrufs hilft es sich an den fünf "W"-Fragen zu orientieren.
Beim Absetzen des Notrufs hilft es sich an den fünf „W“-Fragen zu orientieren. (Bild: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/BilderBox | McPHOTO/BilderBox)

4. Wie viele Betroffene?

Schätzen Sie die Zahl der betroffenen Personen, ihre Lage und die Verletzungen! Geben Sie bei Kindern auch das – gegebenenfalls geschätzte – Alter an!

5. Warten auf Rückfragen!

Legen Sie nicht gleich auf, die Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle benötigen von Ihnen vielleicht noch weitere Informationen!

Wenn andere Personen Hilfe brauchen, leisten Sie Erste Hilfe, soweit Sie sich nicht selbst in Gefahr bringen! Helfen Sie den Einsatzkräften beim Auffinden des Ereignisortes! Beides kann Leben retten.

Auffrischung ist wichtig: Erste-Hilfe-Wissen

Um im Ernstfall schnell handeln und richtig helfen zu können, raten die Johanniter dazu, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. In einem Kurs können beispielsweise das richtige Absetzen des Notrufs und alle relevanten Erste-Hilfe-Maßnahmen geübt werden. Weitere Informationen gibt’s auf den Seiten der Johanniter.