Nicht nur wegen des Kriegs in der Ukraine sind die Energiepreise zuletzt teils deutlich gestiegen. Die EnBW hat nun gute Nachrichten für Verbraucher.
Trotz gestiegener Netzentgelte und eines höheren CO2-Preises müssen private Gaskunden der EnBW nicht tiefer in die Tasche greifen, wenn sie im Winter heizen. Die Gaspreise des drittgrößten deutschen Versorgers bleiben dank gesunkener Beschaffungskosten zum Jahreswechsel stabil, wie der Karlsruher Energiekonzern mitteilte.
Beim Wärmestrom – also für Kundinnen und Kunden mit Elektroheizungen oder Wärmepumpen – sollen die Preise sogar leicht um bis zu 3,5 Prozent sinken. Für einen Musterhaushalt mit zwei bis drei Personen bedeute dies eine Entlastung von bis zu 60 Euro im Jahr. Die genauen Werte seien von der Art der Anlage und der Messmethode abhängig.
Auch beim Haushaltsstrom kein Anstieg erwartet
Vertriebsvorstand Dirk Güsewell erklärte dies mit dem vorausschauenden und langfristigen Einkauf. So habe die EnBW während der Energiekrise die «dramatische» Entwicklung im Großhandel und starke Preissprünge ein gutes Stück abfedern können. Jetzt wiegen gesunkene Großmarktpreise den Kostenanstieg bei den übrigen Bestandteilen auf. «Wir wissen, dass die Energiepreise für viele Haushalte eine echte Belastung sind.»
Beim Haushaltsstrom ist die Kalkulation laut Güsewell noch nicht abgeschlossen, weil einzelne staatlich festgelegte Parameter noch unklar seien. «Wir rechnen aber auch hier nicht mit steigenden Preisen.» EnBW hatte die Strompreise zum 1. April um 15,9 Prozent angehoben. Der Energieversorger hat rund 5,5 Millionen Kundinnen und Kunden.
Statistiker: Gaspreisbremse hatte kaum Einfluss auf Preise
Privathaushalte haben laut Statistischem Bundesamt im ersten Halbjahr 2024 für Erdgas im Durchschnitt mehr gezahlt als in den sechs Monaten davor. Der Preis je Kilowattstunde sei um 4,0 Prozent auf rund 11,87 Cent gestiegen. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021, dem Vergleichszeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und der sich verstärkenden Energiekrise, hätten die Gaspreise für Haushaltskunden um fast drei Viertel höher gelegen.
Dass die sogenannte Gaspreisbremse Ende vergangenen Jahres ausgelaufen war, hatte den Angaben von Ende September zufolge fast keinen Einfluss auf die Preise für private Haushalte. Hingegen sorgte demnach der ab Januar erhöhte Preis für CO2-Zertifikate und die ab April wieder auf den normalen Steuersatz gestiegene Umsatzsteuer für einen Anstieg.