Die Bierzelte stehen im Rohbau, die Wiesntische sind gut gebucht: München rüstet sich fürs Oktoberfest. Bald sollen die Gäste auch virtuell übers Festgelände schlendern können.
Derzeit wird ein Online-Spiel entwickelt, bei dem die Wiesn-Fans als Avatare mit VR-Brille das Volksfest besuchen. Die Wiesn sei ein traditionelles Fest, verliere aber nicht den Anschluss an die Zeit, erläuterte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) am Freitag.
Dieses Jahr wird es nur einen Prototyp des Spiels für ausgewählte Nutzer geben – die Wiesnbesucher müssen leibhaftig kommen. An Neuheiten erwartet sie ein hundert Kilometer schnelles Fahrgeschäft, ein Café im historischen Zirkuswagen und neue Laufgeschäfte.
Mit Hochdruck werde daran gearbeitet, erstmals kostenlos Wasser an Trinkwasserstationen bereitzustellen, sagte Baumgärtner. Kürzlich war das im Stadtrat angesichts gestiegener Preise angeregt worden. «Wir versuchen das möglich zu machen», sagte der Wiesn-Chef. Der Durchschnittspreis für den Liter Tafelwasser in den Bierzelten liegt bei 10,04 Euro, im Vorjahr waren es noch 9,67 Euro. Die Maß Bier kostet im Schnitt 14,18 Euro.
Erstmals wollen die Wirte auf einem Online-Portal Gästen ermöglichen, nicht genutzte Reservierungen zu tauschen oder zu verkaufen, zum originalen Preis. Seit Jahren kämpfen sie gegen Graumarktverkäufe, teils werden auf Portalen mehrere Tausend Euro pro Tisch verlangt.
Die Wiesn dauert vom 16. September bis 3. Oktober – zwei Tage länger als üblich. Dennoch strebe man keine Rekorde an, sagte Baumgärtner. Der Stadtrat hat beschlossen, das Fest vom letzten Wiesnsonntag am 1. Oktober bis zum Tag der Deutschen Einheit zu verlängern.