TÜV SÜD: Glutenfreie Lebensmittel zuverlässig zertifizieren

TÜV SÜD zertifiziert seit Kurzem nach dem neuen „BRCGS glutenfrei“-Standard.
TÜV SÜD zertifiziert seit Kurzem nach dem neuen „BRCGS glutenfrei“-Standard. (Bild: Cleo Robertson)

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München – Für Konsumenten mit einer Glutenunverträglichkeit ist es wichtig, dass als glutenfrei gekennzeichnete Lebensmittel dies auch zuverlässig sind. Wer glutenfreie Lebensmittel herstellt, hat daher spezielle gesetzliche Regelungen zu beachten.

TÜV SÜD zertifiziert seit Kurzem nach dem neuen „BRCGS glutenfrei“-Standard. Damit wird die Sicherheit des Allergenmanagements bei glutenfreien Lebensmitteln erhöht und nachgewiesen.
Lebensmittel aus Getreide zählen für die meisten Menschen zu den Grundnahrungsmitteln. Das hier in der Regel enthaltene Gluten ist ein für Gesunde harmloser Eiweißstoff. Bei Personen mit einer Zöliakie löst Gluten jedoch eine Überreaktion des Immunsystems aus. Laut Deutscher Zöliakie-Gesellschaft ging man bisher davon aus, dass durchschnittlich etwa einer von 1.000 bis 2.000 Menschen in Deutschland von Zöliakie betroffen ist.

Neuere Studien zeigen jedoch, dass die Häufigkeit tatsächlich bei 1:100 liegt.
Das Zusatzmodul „Glutenfrei“ des British Retail Standards Global Standards (abgekürzt BRCGS) enthält spezielle Anforderungen, die bei korrekter Erfüllung einen sehr hohen Schutz vor Fehlern im Produkt bietet. Mit diesem zusätzlichen Baustein weist ein Hersteller nach, dass alle Prozesse zur Vermeidung unbeabsichtigter Spuren von Gluten im Lebensmittel zuverlässig funktionieren.


Funktion von Gluten im Mehl


Gluten ist ein Stoffgemisch aus Proteinen. Zusammen mit Fetten und Kohlenhydraten des Getreides bildet es den sogenannten Kleber, der die Backeigenschaften eines Mehles entscheidend mitbestimmt. Fehlt im Mehl der Kleber, wird ein daraus hergestellter Teig nicht ausreichend elastisch und bildet kein gutes Teiggerüst aus. Der Stoff hilft mit, die Gase des Gärprozesses lang genug im Teig zu halten und durch die Backhitze eine gute Struktur im Gebäck auszubilden. In den Mehlmühlen wird deshalb sehr darauf geachtet, dass ein Mehl später im Verarbeitungsprozess einen optimalen Kleber bilden kann.