TTF ziehen ins Play-off-Halbfinale gegen Saarbrücken ein

TTF ziehen ins Play-off-Halbfinale gegen Saarbrücken ein
Hat seinen TTF Ochsenhausen den Weg zum nächsten Sieg geebnet: Simon Gauzy. (Bild: Nicolai Schaal)

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Fulda – Der 15. Sieg der TTF Liebherr Ochsenhausen im 21. und vorletzten Spiel der Punktrunde in der Tischtennis-Bundesliga 2020/21 beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, zugleich der fünfte Erfolg in Serie, war eine – laut Vereinsmitteilung – etwas zähe Geburt, man könnte auch von einem Arbeitssieg sprechen.

Den nicht jeder Gegner kann – so die TTF weiter – schließlich so überrollt werden, wie es im Derby am Freitag gegen Neu-Ulm gelungen war. Durch den 3:2-Erfolg beim TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell haben die Oberschwaben, die zwei Tage zuvor die Play-offs eingetütet hatten, den dritten Platz in der Endabrechnung sicher.

Gleiches gilt für den 1. FC Saarbrücken TT, der – punktgleich mit den TTF – ebenfalls nur noch Zweiter oder Dritter werden kann, sodass dadurch feststeht, dass es in den Play-off-Halbfinals zur Neuauflage des letztjährigen Meisterschaftsfinales zwischen den Ochsenhausern und den Saarländern kommen wird.

Die Entscheidung, ob es Platz zwei oder drei wird, fällt erst in einem Monat am letzten Spieltag, wenn die TTF in Bergneustadt antreten und Saarbrücken Ligaprimus Düsseldorf empfängt (21. März). Cheftrainer Fu Yong hatte gegenüber dem Derby die Mannschaft umgestellt. Von den beiden „Leitwölfen“ erhielt diesmal Hugo Calderano eine Atempause, sodass von den Routiniers nur Simon Gauzy seinen beiden jungen Kollegen Samuel Kulczycki und dem ins Team gerückten Kanak Jha vorangehen konnte.

Fulda hatte nach sieben Niederlagen in Serie und einer enttäuschenden, unglücklich verlaufenen Saison überhaupt nichts zu verlieren und konnte befreit aufspielen, da es aus Sicht der Hessen nur besser werden konnte. Und da mit dem angeschlagenen Nigerianer Quadri Aruna auch noch der erfolgreichste Spieler fehlte, war der Druck, etwas Zählbares zu erspielen, noch geringer.

So ergab sich – laut Mitteilung – ein munterer, alles andere als einseitiger oder langweiliger, Schlagabtausch, der den TTF einiges abverlangte. Zunächst musste der 18-jährige Samuel Kulczycki, der am Freitag gegen Emmanuel Lebesson überragte, Fuldas Abwehr-Ass Ruwen Filus zu einem 3:1-Sieg gratulieren.

Auch wenn Kulczycki dann den zweiten Satz für sich entscheiden konnte, war er in den Sätzen drei und vier etwas zu hektisch – und dann kann man einen Filus nicht schlagen. Simon Gauzy sorgte locker für den Ausgleich. Gegen Ersatzspieler Benno Oehme aus Fuldas Drittligateam, der dem U23-Kader des DTTB angehört, hatte der 26-jährige Franzose kaum Mühe.

Doch dann waren erst einmal wieder die Osthessen am Zug. Kanak Jaha, bei dem seit Wochen nicht allzu viel zusammenläuft, erhielt die Chance, sich den Frust von der Seele zu spielen, konnte diese jedoch nicht nutzen. Gegen Fan Bo Meng lief es nicht günstig für den 20-jährigen US-Amerikaner, der ein glattes 0:3 quittieren musste.

„Kanak stand einem großartig aufspielenden Meng gegenüber, der auf fast alles eine bessere Antwort hatte“, erklärte Teammanager Manuel Pfender. „Für ihn ist es nun wichtig, die Pause zu nutzen. Er wird nicht zum ITTF-Turnier nach Qatar fliegen – und vor allem den Kopf frei zu bekommen.“  Simon Gauzy musste das Duell der Einser gegen Ruwen Filus gewinnen, um sein Team im Spiel zu halten.

„Der erste Satz allein war das Einschalten des Livestreams schon wert“, beschreibt Manuel Pfender den Auftakt. „Beide zeigten starke Rallyes und beide spielten oftmals unter großem Druck sensationelle Bälle. Dass Simon diesen Satz nach Abwehr von mehreren Satzbällen mit 22:20 gewann, spricht für seine aktuell überragende Verfassung.“

Mit dem knappen Satzgewinn im Rücken hielt Gauzy sein hohes Niveau, während Filus immer seltener Lösungen für das variantenreiche Spiel des Ochsenhausers fand, der schließlich mit 3:0 die Oberhand behielt. „Ruwen und ich haben schon sehr häufig gegeneinander gespielt und kennen uns natürlich gut. Heute hat es zum Glück geklappt“, sagte Gauzy, der nun bei einer imposanten 25:4-Einzelbilanz steht.

Das Doppel musste die Entscheidung bringen. „Zum zweiten Mal diese Saison durfte unsere polnische Kombi Kulzcycki / Kubik an den Tisch und enttäuschte Fu Yong nicht“, stellte ein zufriedener Manuel Pfender fest. „Die ersten beiden Sätze waren sie das klar bessere Doppel. In Satz Nummer drei spielten ihre Gegner Mengc / Oehme stark auf, aber in Satz vier konnten beide Jungs nochmals einen Gang höher schalten und machten den Auswärtssieg perfekt.“

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – TTF Liebherr Ochsenhausen 2:3

Ruwen Filus – Samuel Kulczycki 3:1 (11:8, 8:11, 11:5, 11:5)

Benno Oehme – Simon Gauzy 0:3 (5:11, 5:11, 8:11)

Fan Bo Meng – Kanak Jha 3:0 (11:5, 11:8, 11:2)

Ruwen Filus – Simon Gauzy 0:3 (20:22, 8:11, 7:11)

Fan Bo Meng / Benno Oehme – Samuel Kulczycki / Maciej Kubik 1:3 (6:11, 7:11, 11:7, 6:11)