TTF möchten gegen Grenzau siegreich sein

Simon Gauzy und seine TTF Ochsenhausen möchten auch im nächsten Heimspiel jubeln.
Simon Gauzy und seine TTF Ochsenhausen möchten auch im nächsten Heimspiel jubeln. (Bild: Dr. Stephan Roscher)

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Ochsenhausen – Durch den knappen Sieg der Neu-Ulmer gegen Bad Homburg am Dienstag sind die TTF Liebherr Ochsenhausen vorübergehend auf den vierten Tabellenplatz der Tischtennis-Bundesliga zurückgefallen. Mit einem Heimsieg am Samstag, 23. Januar, ab 19 Uhr, gegen den TTC Zugbrücke Grenzau, der als Tabellenvorletzter nur zwei Pluspunkte auf dem Konto hat, würden Simon Gauzy und seine Kollegen jedoch auf Platz zwei springen.

Die TTF kamen – laut Vereinsmitteilung – zu dieser Partie wie die Jungfrau zum Kinde, nehmen die Herausforderung aber gerne an. Eigentlich hätte erst im März gespielt werden sollen, doch die Begegnung wurde aufgrund der in jenem Monat geplanten Turniere des Weltverbandes ITTF kurzfristig vorverlegt.

Das Hinspiel in Grenzau gewannen die TTF mit 3:1. Am 27. September 2020 waren Simon Gauzy, Kanak Jha und Samuel Kulczycki in den Westerwald gereist. Und der vermeintliche Underdog machte den Schützlingen von Fu Young das Leben nicht leicht und hielt fast zweieinhalb Stunden engagiert dagegen.

Gauzy wurde zum Matchwinner mit Siegen über Devos und Sgouropoulos, auch Kulczycki konnte sich gegen den jungen Griechen behaupten. Das Team aus Rheinland-Pfalz, das im Fernduell mit den Bad Homburgern um den vermutlich rettenden 11. Platz liegt, kann locker in der Dr.-Hans-Liebherr-Halle aufspielen,

Denn: Keiner erwartet, dass sie ausgerechnet in Ochsenhausen gewinnen – und das macht sie gefährlich. Wenn man – so die TTF weiter – berücksichtigt, dass Rivale Bad Homburg nur wenige Bälle von einem Sensationssieg gegen in Bestbesetzung angetretene Neu-Ulmer entfernt war und beide Teams etwa auf einem Level spielen, sollte auch die TTF am Samstag auf der Hut sein und nicht von einem Selbstläufer ausgehen.

Der Traditionsklub aus dem rheinischen Westerwald – zu Topzeiten zwischen 1987 und 2002 sechsmal Deutscher Meister – hat in den vergangenen Jahren kleinere Brötchen gebacken, finanziell abgespeckt und war meist schon mit dem Klassenerhalt zufrieden. So auch 2019/20, als man als Elfter über die Ziellinie kam. Zur neuen Saison hat man das Team auf den meisten Positionen verändert.

Von der alten Besetzung ist nur der Jugend-Europameister von 2019, Ioannis Sgouropoulos, geblieben, der die TTF-Asse genau kennt, da er in Ochsenhausen lebt und trainiert. Aus Saarbrücken kam der Rumäne Cristian Pletea nach Grenzau, mit 20 Jahren ebenso jung wie Sgouropoulos, aus Jülich der 26 Jahre alte belgische Linkshänder Robin Devos.

Als Leitwolf verpflichtete man überraschend Aleksandar Karakasevic. Der 45-jährige Linkshänder aus Serbien hat im Lauf seiner Karriere schon für diverse Bundesligisten aufgeschlagen. Seine beste Zeit verbrachte er in Plüderhausen. Karakasevic ist seit gefühlten Urzeiten im „Geschäft“ und einer der Spieler mit der besten Hand im internationalen Profi-Tischtennis.

Die Spielerbilanzen des Tabellenelften, der mit 2:26 Punkten nicht gerade gut dasteht, aber vor zehn Tagen die wichtige Partie gegen Bad Homburg gewinnen konnte, lesen sich nicht gerade furchteinflößend: Sgouropoulos 4:12, Pletea 3:10, Karakasevic 3:7, Devos 0:8. Doch davon darf man sich nicht täuschen lassen, spielen können die Grenzauer allesamt.

Für die TTF Liebherr Ochsenhausen gilt es also, den Gästen aus dem rheinischen Westerwald vom ersten Ballwechsel an zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Die TTF wollen dort weitermachen, wo sie am Sonntag beim wichtigen 3:1-Sieg gegen Mühlhausen aufgehört haben.

„Wir müssen in dieser Saison sehr flexibel sein. Daher nehmen wir das kurzfristig vorverlegte Spiel gegen Grenzau wie es eben kommt und werden bestmöglich vorbereitet sein“, sagt TTF-Cheftrainer Fu Yong. „Ich erwarte ein Grenzau, das in jedem Spiel alles gibt, um wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln – entsprechend müssen wir uns auf einen harten Kampf gefasst machen.“