TTF lösen ihr Play-off-Ticket im Schnelldurchgang

Ist einer der Leistungsträger im TTF-Trikot beim Derbysieg: Samuel Kulczycki.
Ist einer der Leistungsträger im TTF-Trikot beim Derbysieg: Samuel Kulczycki. (Bild: Verein)

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Biberach – Eine rundum überzeugende Vorstellung haben die TTF Liebherr Ochsenhausen am Freitagabend – laut Vereinsmitteilung – in der Tischtennis-Bundesliga beim glatten 3:0-Derbysieg gegen den TTC Neu-Ulm, der bereits um 20.23 Uhr in trockenen Tüchern war, gezeigt. Die Begegnung war erst um 19 Uhr los gegangen.

Beim vierten Sieg in Folge, mit dem die Oberschwaben die Qualifikation für die Play-offs festzurrten, war der 18-jährige Samuel Kulczycki – so die TTF weiter – der Spieler des Tages. Kulczycki besiegte Neu-Ulms „ranghöchsten“ Spieler, Ex-Europameister Emmanuel Lebesson, mit 3:0. Lebesson hatte sich 2016 den EM-Titel durch einen Finalsieg über Simon Gauzy gesichert.

Überhaupt fielen am 18. Bundesliga-Spieltag wichtige Entscheidungen, so der Verein weiter. Düsseldorf (3:0 in Grenzau) schließt die Punktrunde – wie erwartet – als Tabellenerster ab und – neben den TTF – steht auch Titelverteidiger Saarbrücken (3:0 gegen Fulda-Maberzell) als Play-off-Teilnehmer fest. Dahinter „bewerben“ sich noch fünf Teams um den vierten Platz: Grünwettersbach, Bad Königshofen, Mühlhausen, Neu-Ulm und Bergneustadt, die dicht beisammen liegen.

Die TTF werden die Runde im Gleichklang mit Saarbrücken – beide haben momentan 28:12 Punkte auf dem Konto – mit großer Wahrscheinlichkeit auf Rang zwei oder drei beenden, was bedeuten würde, dass es im Play-off-Halbfinale zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels käme. Nur noch Grünwettersbach könnte theoretisch einen der beiden großen Rivalen auf den vierten Platz verdrängen, doch allzu wahrscheinlich sei das nicht.

Im letzten Heimspiel der Punktrunde machte Hugo Calderano den Auftakt gegen den Ex-Ochsenhauser Tiago Apolonia. Zwar ging der erste Durchgang noch an den 34-jährigen Portugiesen, doch das sollte der letzte Satzverlust der TTF beim vierten Sieg im fünften Schwabenderby bleiben. Calderano brachte die folgenden drei Durchgänge recht ungefährdet nach Hause, seine 15:1-Bilanz in Europas Top-Liga kann sich wirklich sehen lassen.

Gegen einen weiteren Ex-Ochsenhauser erhöhte Simon Gauzy – Ligabilanz nun 23:4 – auf 2:0. Der 18-jährige russische Linkshänder Vladimir Sidorenko konnte es nur im ersten Satz spannend machen, den Gauzy in der Verlängerung gewann und das Geschehen von da an aber gut im Griff hatte. Es folgte das tolle Match von Toptalent Samuel Kulczycki gegen Lebesson.

Der junge Pole legte einen tadellosen Auftritt gegen den prominenten Franzosen hin und erwies sich zudem als überaus nervenstark. Sein 3:0-Erfolg (11:8, 14:12, 12:10) war alles andere als unverdient. Und den TTF waren in diesem Moment auch rechnerisch die Play-offs nicht mehr zu nehmen. „Ich freue mich sehr über meinen Sieg gegen einen Spieler dieses Formats“, sagte ein strahlender Kulczycki nach dem Match. „Es ist der bislang größte Sieg meiner Karriere.“

„Es ist unfassbar, besser geht es nicht“, sagte TTF-Cheftrainer Fu Yong nach der Partie. „Insbesondere Samuel war heute sehr stark. Ich bin absolut zufrieden.“ Fu fügte hinzu: „Dass wir mit Hugo und Simon eine gute Chance haben würden, hatte ich mir schon gedacht, aber dass wir gegen eine so gute Mannschaft so schnell gewinnen würden, das war sensationell.“

Auch Teammanager Manuel Pfender freute sich mit: „Alle drei haben bärenstark gespielt, es war ein auch in dieser Höhe absolut verdienter Sieg. Samuels Leistung war herausragend. Jetzt wollen wir erst mal diesen schönen Derbysieg ein bisschen feiern und ab morgen liegt der Fokus schon wieder auf Fulda. Wir wollen unseren guten Drive auch am Sonntag mitnehmen.“

Dann geht es mit dem 19. Spieltag weiter, der die TTF nach Osthessen zum Tabellenzehnten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell führt. Gauzy und Co. können die Reise recht entspannt antreten, wollen aber auch in der „TTBL-Stadt“ – in Fulda hat die TTBL Sport GmbH ihren Sitz – nichts anbrennen lassen. Danach steigen erst einmal internationale Top-Events, sodass man sich vier Wochen gedulden muss, bis der letzte Spieltag mit der Partie bei den noch um den letzten Play-off-Platz kämpfenden Bergneustädter Schwalben ansteht (21. März).

TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Neu-Ulm 3:0

Hugo Calderano – Tiago Apolonia 3:1 (8:11, 11:8, 11:4, 11:6)

Simon Gauzy – Vladimir Sidorenko 3:0 (12:10, 11:5, 11:9)

Samuel Kulczycki – Emmanuel Lebesson 3:0 (11:8, 14:12, 12:10)