Weingarten (wb / tmy) – Mit einer 1:3 (1:2)-Niederlage gegen den favorisierten Oberligisten SV Stuttgarter Kickers hat sich der TSV Berg aus dem Pokalwettbewerb verabschiedet. Aufgrund einer sehr guten Leistung schnupperten die „Rot-Weißen“ – laut Vereinsmitteilung – an der Überraschung, mussten sich aber am Ende gegen effiziente Gäste geschlagen geben.
Es lief bereits die 87. Spielminute, als Kickers-Spieler Marian Riedinger den Ball nach einem Konter zum entscheidenden 3:1 für die Gäste einnetzte und dabei – so der TSV weiter – beinahe frenetisch von der Stuttgarter Bank gefeiert wurde. Es war die Entscheidung eines Pokalfights, der alles mitbrachte und die 600 Zuschauer für ihr Kommen belohnte.
Denn der TSV Berg wehrte sich nicht nur gegen den favorisierten, klassenhöheren Traditionsklub, er gestaltete die Partie tatsächlich über weite Strecken ebenbürtig. Von Beginn an entwickelte sich im Weingartener Lindenhofstadion eine intensive Partie, in der die Gäste den deutlich besseren Start erwischten.
Mit schönem Kombinationsspiel und ihren schnellen Außenbahnspielern sicherten sich die Kickers die ersten Chancen. Doch mit zunehmender Spielzeit bissen sich die Hausherren in die Partie, stellten die Gäste durch starkes Pressing immer wieder vor Probleme und setzten offensiv ebenso erste Akzente.
In der 17. Minute sah man dann sogar die Berger Führung: Nach einem Standard bekamen die Kickers den Ball nicht geklärt, Dan Constantinescu vollendete abgefälscht zum 1:0. Im Anschluss daran entwickelte sich ein richtiger Fight auf sehr hohem Niveau. Beide Teams boten läuferisch und kämpferisch viel, schenkten sich allerdings nichts.
Chancen auf beiden Seiten boten sich den Zuschauern, die alles gesehen hätten, was ein Pokalabend verspricht – außer eben einem Klassenunterschied. Vor allem die Berger Defensive stellte sich immer besser auf die Kickers ein. Kurz vor der Pause folgte die Ernüchterung: Innerhalb von 120 Sekunden brachen die Gäste zwei Mal durch und drehten die Partie – 1:2 (Nico Blank, Konrad Riehle, 44. und 45.).
Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie keinesfalls an Fahrt ab. Immer wieder kämpften die Teams auf allen Positionen um den Ball. In der 64. Minute schwächten sich die Kickers dann selbst: Der bereits verwarnte Nico Blank kam im Mittelkreis zu spät und stieg hart gegen Maschkour Gbadamassi ein.
Der sehr gut leitende Schiedsrichter Philipp Schlegel zeigte Gelb-Rot – eine harte, aber vertretbare Entscheidung. In Überzahl drängten die „Rot-Weißen“ in der Folge auf den Ausgleich und kamen zu richtigen Hochkarätern. Esref Metin Su scheiterte nach einem genialen Querpass von Nils Maurer aus wenigen Metern, zwei Mal klärten die Gäste in letzter Sekunde.
Immer wieder hätten aber auch die Gäste unter Beweis gestellt, dass sie – mit einem Mann weniger – offensiv bei Kontern die Räume suchten. Ein solcher entschied am Ende die Partie. Trotz des Pokal-Aus zum 1:3-Endstand aus TSV-Sicht, könnten die „Rot-Weißen“ aber erhobenen Hauptes die nächsten Aufgaben in der Liga in Angriff nehmen.