Trotz „großen Supports“ fehlt HSG Konstanz die „mentale Frische“

David Knezevic HSG Konstanz
David Knezevic HSG Konstanz (Bild: Peter Pisa)

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Chancenlos in der ersten Hälfte, verbessert in der zweiten, insgesamt aber zu harmlos war die HSG Konstanz beim Tabellendritten TV Großwallstadt. Schon nach 30 Minuten war die Partie beim Stand von 15:5 entschieden, der zweite Durchgang ging mit 13:12 an die HSG. Am Freitag, 20 Uhr, kommt der HC Elbflorenz Dresden in die Schänzle-Hölle.

„Großartiger Support“ durch HSG-Fans

Wenig Erfreuliches gab es aus Konstanzer Sicht am Tag der Deutschen Einheit beim Altmeister TV Großwallstadt, der sich in dieser Saison mit einer starken Mannschaft wieder anschickt, an die Tür zur 1. Bundesliga anzuklopfen. Umso bemerkenswerter war die Einheit und Unterstützung in Gelb und Blau auf und von den Rängen. Ein großer Tross an HSG-Fans, angeführt vom treuen HSG-Fanclub, sorgte über die komplette Spielzeit für eine tolle Stimmung und war trotz 1653 Zuschauern in Elsenfeld deutlich zu sehen und zu hören. „Da war ich überrascht, als ich in die Halle kam“, freute sich HSG-Coach Jörg Lützelberger. „Eine große Gruppe, tolle Stimmung und großer Support. Umso mehr tut es uns weh, dass wir ihnen nicht ein engeres Spiel schenken konnten. Trotzdem haben sie uns bis zum Ende unterstützt. Das ist großartig.“

Zu wenig Druck von den Gelb-Blauen

Damit waren die besten Akteure auf Konstanzer Seite auch schnell ausgemacht. Auf dem Spielfeld gab der TVG mit einer großgewachsenen, physischen Abwehr und starken Shootern vor allem in Person von Finn Wullenweber – Neuzugang vom Handball Sport Verein Hamburg aus der 1. Bundesliga mit sieben Treffern – klar den Ton an. Über 5:1 und 10:3 ging der TVG zur Pause auf 15:5 weg. Konstanz tat sich sehr schwer, gute Wurfchancen zu kreieren. „Ab Mitte der ersten Hälfte unterlaufen uns zu leichte Ballverluste, die dazu führen, dass wir abreißen lassen“, sagte Lützelberger. Damit war die Vorentscheidung gefallen. Nur fünf Tore waren seiner jungen Mannschaft in den ersten 30 Minuten gelungen. „Wir müssen da mehr Druck machen, besser anlaufen und in die Tiefe kommen, härter im Eins-gegen-Eins spielen und den Ball besser weiter bringen“, bilanzierte der 37-Jährige.

Mentale Frische fehlt

Nach der Pause wechselte der TV Großwallstadt durch und Konstanz fand besser in die Partie. Mit einer kompakteren Abwehr, besserem Aushilfsverhalten, stabileren Zweikämpfe und dem siebten Feldspieler kam Konstanz nun auch zu seinen Toren. Schönen wie jenen von Michel Stotz nach sehenswertem Pass von Joel Mauch, David Knezevic aus dem Rückraum oder Lukas Köder per Dreher. Aber auch verpassten Möglichkeiten im Gegenstoß oder frei vor Torwart Jan-Steffen Minerva. Auf der Gegenseite konnte sich auch der eingewechselte Moritz Ebert einige Male mit schönen Paraden auszeichnen. Die Gelb-Blauen wirkten nun etwas freier und schneller im Spielaufbau „Und trotzdem“, so Lützelberger, „sehen wir auch dort, wo unsere Entwicklungsfelder seit einigen Wochen sind.“ Mehr Zweikämpfe gewinnen, den Ball flüssiger laufen lassen und die Außen noch besser ins Spiel bringen sind dabei keine neuen Themen. Defensiv waren hingegen durchaus gute Szenen mit dabei. „Die Einstellung stimmt auch“, so der früher selbst beim siebenfachen Deutschen Meister aktive Trainer, „es ist vielmehr diese mentale Frische, dem standzuhalten. In dieser hohen Qualität und Schlagzahl, die da kommt.“

Heimspiel am Freitag gegen Dresden

Wenig Vorbereitungszeit bleibt nun bis zum nächsten Heimspiel. Schon am Freitag, 20 Uhr, ist der HC Elbflorenz Dresden zu Gast in der Schänzle-Hölle. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich. Als Nachteil gegenüber dem Gegner sieht Lützelberger die verkürzte Vorbereitungszeit nicht. „Vielleicht“, sagt er, „ist es sogar gut, wenn wir nach diesem Spiel schnell wieder zeigen können, dass wir es besser im Tank haben.“

(Vereinsmitteilung: HSG Konstanz)