Trockenheit in Deutschland: Extreme bis außergewöhnliche Dürre sorgt für große Waldbrandgefahr!

Durch die vergangenen Sommer herrscht in Deutschland weiterhin eine große Trockenheit.
Durch die vergangenen Sommer herrscht in Deutschland weiterhin eine große Trockenheit. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Die Folgen der trockenen Jahre sind weiterhin vorhanden. Insbesondere durch die warmen und trockenen Sommer 2018, 2019 und 2020 entstand eine nahezu deutschlandweite Dürre. Die Lage hat sich bislang nur kaum entspannt, wie diverse Karten zeigen. Damit herrscht auch eine enorme Waldbrandgefahr.

In den oberen Bodenschichten, in bis zu 25cm Tiefe herrscht in Deutschland besonders im süddeutschen Raum eine moderate Dürre. Nur noch stellenweise findet man noch eine ungewöhnliche Trockenheit vor. In der Nordhälfte ist die Lage auf den ersten Blick ziemlich entspannt, wobei sich die Gebiete mit einer ungewöhnlichen Trockenheit in östlichen Landesteilen vermehren.

Der Dürremonitor zeigt: Im Süden herrscht in oberen Bodenschichten bereits eine moderate Dürre.
Der Dürremonitor zeigt: Im Süden herrscht in oberen Bodenschichten bereits eine moderate Dürre. (Bild: ufz.de)

Die Situation in dieser Tiefe scheint allerdings noch relativ unproblematisch zu sein, wenn man sich die Trockenheit in 1,8m genauer anschaut. Dabei finden wir nahezu in ganz Deutschland eine Dürre vor, die sich im Westen etwas reduziert hat. Im Osten hingegen herrscht eine extreme bis außergewöhnliche Dürre, die sich inzwischen auch im Südosten ausbreitet. In den Gebieten am Bodensee ist die Lage auch nicht mehr so entspannt, wie sie vor einiger Zeit noch war. Vielfach herrscht rund um den Bodensee eine moderate Dürre. Die Flächen mit einer ungewöhnlichen Trockenheit schwinden schleunigst. Es ist damit zu rechnen, dass die nächste Stufe, die schwere Dürre (siehe Legende in Grafik) sich bei uns festsetzen wird.

In 1,8m Tiefe ist die Trockenheit schon weit vorangeschritten.
In 1,8m Tiefe ist die Trockenheit schon weit vorangeschritten. (Bild: ufz.de)

Einfluss auf die Vegetationsperiode

Diese zu trockenen Böden machen sich natürlich auch in der Natur und in der Vegetationsperiode bemerkbar. Insbesondere in diesen Tagen, an denen die Natur stark voranschreitet, sind die derzeitigen Bedingungen durch die trockenen Böden kein Vorteil. Dies repräsentiert uns die Karte für das verfügbare Wasser für die Pflanzen. Dabei stellt man fest, dass im Norden und insbesondere im Nordwesten ausreichend Wasser verfügbar ist. Vom Norden Bayerns bis nach Süden herrschen bereits andere Verhältnisse. Hier fehlt vergleichsweise Wasser, das für die Vegetationsperiode derzeit enorm wichtig ist. Am Bodensee ist die Situation nicht ganz so angespannt, wobei es auch hierbei schon besser aussah.

Verfügbares Wasser für Pflanzen ist nicht überall ganz ausreichend.
Verfügbares Wasser für Pflanzen ist nicht überall ganz ausreichend. (Bild: ufz.de)

Waldbrandgefahr sehr hoch

Aufgrund der trockenen Böden steigt zudem die Waldbrandgefahr an. Mittlerweile ist der Waldbrandgefahrenindex so hoch, dass in Deutschland verbreitet die Warnstufe eins bis zwei vorherrscht. Im Nordosten sowie im Südwesten herrscht die Gefahrenstufe drei von fünf. Im Großraum Berlin liegt örtlich sogar die Stufe 4 (!) vor. Die Waldbrandgefahr ist demnach sehr hoch, weshalb brennbare Gegenstände in keinem Wald/Gebüsch – allgemein in der Natur entsorgt werden sollten.

Die Waldbrandgefahr ist vielfach sehr hoch und am Bodensee angespannt.
Die Waldbrandgefahr ist vielfach sehr hoch und am Bodensee angespannt. (Bild: dwd.de)

Im Endeffekt benötigen wir in den kommenden Wochen und Monaten sehr viel Niederschläge, die die Dürre ansatzweise lindern. Eine Verschlimmerung wäre keine Überraschung und dennoch mittel- bis langfristig ein Problem.