Jubel und Party nach Drama-Schlussphase Towerstars sind zum Dritten Mal Deutscher Meister der DEL2

Dank des vierten Sieges konnte das Team von Trainer Peter Russell damit die
Dank des vierten Sieges konnte das Team von Trainer Peter Russell damit die "Best-of-seven" Serie mit 4:1 für sich entscheiden und feierte den dritten Meistertitel in der zweithöchsten Liga. (Bild: Kim Enderle)

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Spiel 5 rief noch einmal alle Charakteristiken der Finalserie der DEL2 Saison 2022/23 auf, die man irgendwie ausmalen konnte. Nach zwei souverän gestalteten Spieldritteln samt 3:0 Führung mussten die Towerstars in einer dramatischen Schlussphase noch einmal hart um den Sieg kämpfen. Doch um kurz vor halb Elf war der Triumph perfekt und der dritte Meisterstern unter Dach und Fach.

Nicht wenige Zuschauer in der ausverkauften CHG Arena hatten beim Warm-up irgendwie ein mulmiges Gefühl. Hinter dem Ravensburger Tor ging nach rund zehn Minuten eine Scheibe zu Bruch und musste von den Eismeistern erst einmal ausgetauscht werden.

Das unüblich kürzere Warm-up und die Bedeutung des Spiels strahlte sich im ersten Abschnitt auch auf das Geschehen auf dem Eis aus. Zwar hatten die Gastgeber schon nach 24 Sekunden die erste vielversprechende Szene vor dem gegnerischen Tor, danach gab es eine längere Phase, die verständlicherweise von Nervosität geprägt war.

Unverkennbar hatten die Towerstars ab der zweiten Hälfte des ersten Spieldrittels mehr Zug zum Tor, Nick Latta hatte beispielsweise zwei gute Einschussmöglichkeiten in der 14. Minute, exakt eine Zeigerumdrehung später rutschte der Puck nach einem abgefälschten Schuss von Denis Pfaffengut knapp am rechten Pfosten vorbei. Die meisten Zuschauer machten sich schon für die Drittelpause bereit, doch dann brannte tosender Jubel auf.

Max Hadraschek stocherte bei Spielzeit 19:44 den Puck im Getümmel zum 1:0 über die Linie. Den Schwung des Führungstreffers nahmen die Oberschwaben auch ins zweite Spieldrittel mit und schon nach viereinhalb Minuten erhöhte Josh MacDonald per Direktabnahme auf 2:0. Robbie Czarnik hatte sich in der rechten Rundung die Scheibe erkämpft und leitete über Max Hadraschek den blitzsauber herausgespielten Treffer ein.

Zwar hatten die Roten Teufel aus der hessischen Kurstadt immer wieder gefährliche Angriffe, den Towerstars lief das Spiel aber doch selbstbewusst von der Hand. In der 37. Minute machte sich dies dann verdientermaßen am Spielstand bemerkbar. Youngster Robin Drothen drückte den freiliegenden Puck zum 3:0 über die Linie.

Die Frage, ob bei diesem Spielstand die letzten 20 Minuten zu einem Schaulaufen avancieren würden, beantwortete Andreas Pauli in der 43. Spielminute mit dem 3:1 Anschlusstreffer. Die Gäste rochen wieder Lunte und legten prompt einen weiteren Treffer nach. Als Oliver Granz wegen Hakens auf die Strafbank musste, nutzte Mick Köhler die numerische Überzahl per Flachschuss ins rechte Eck zum 3:2. Es folgte nun ein völlig neues Spiel. Bad Nauheim gewann immer mehr Oberwasser und noch waren 14 Minuten auf der Uhr.

Bad Nauheim drückte mächtig auf den Ausgleich, die Spannung knisterte jetzt erst so richtig und entlud sich sieben Minuten vor Ende des zweiten Spielabschnitts schlagartig. Robbie Czarnik zog über halbrechts auf das Bad Nauheimer Tor und überraschte Felix Bick mit einem trockenen Schuss, 4:2. Doch auch das war noch längst nicht die Entscheidung, denn nur 28 Sekunden nach dem Anspielbully schlenzte Kevin Schmidt zum 4:3 ein. Noch kniffliger wurde die Angelegenheit, als wenig später Vincent Hessler eine Strafe wegen Hakens aufgebrummt bekam.

Den Towerstars drohten alle vor-meisterlichen Felle davonzuschwimmen, doch die Oberschwaben brachten die Unterzahl mit beherztem Kampf und der Unterstützung der Fans über die Zeit. Knapp drei Minuten vor Ende war der Weg zum Sieg und dem dritten Meistertitel dann aber endlich geebnet. Nick Latta besorgte das 5:3, Josh Mac Donald und Robbie Czarnik legten in den nachfolgenden zwei Minuten noch zwei weitere Treffer zum 7:3 Endstand nach.

Die Mission „We want it all” war abgeschlossen, fortan lautete das Motto „We have it all“ und als Kapitän Sam Herr aus den Händen von Oberbürgermeister Daniel Rapp und DEL2 Geschäftsführer René Rudorisch die Meistertrophäe in die Höhe reckte, waren alle Strapazen von 6 Test-, 52 Hauptrunden und 17 Playoff-Spielen vergessen. Als „MVP“ wurde – wenig überraschend – Stürmer Robbie Czarnik gekürt. In den 17 Playoff-Duellen gegen Landshut, Krefeld und Bad Nauheim steuerte er sensationelle 17 Tore und 14 Assists bei.

Die Ravensburg Towerstars bedanken sich auch bei Team und Fans des EC Bad Nauheim für eine attraktive, spannende und in allen Belangen fair geführte Finalserie.

Am frühen Freitagabend wird dann zunächst auf dem Marienplatz und dann in der Oberschwabenhalle weitergefeiert. Weitere Informationen hierzu folgen.

(Vereinsmitteilung: Towerstars Ravensburg)