Towerstars halten zwei Drittel lang gut mit

Torszene vor dem Kasseler Tor.
Torszene vor dem Kasseler Tor. (Bild: F. Enderle)

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Die Ravensburg Towerstars sind mit einer 2:5 Auswärtsniederlage beim Topfavoriten und Hauptrundenmeister Kassel in die Halbfinalserie gestartet. Die Oberschwaben hielten bis Mitte des Schlussdrittels aber gut mit und egalisierten zweimal einen Rückstand.

Für die Towerstars war es zum Start der Halbfinalserie in Kassel enorm wichtig, nach der sechsstündigen Busfahrt den Rhythmus zu finden. Diese Vorgabe klappte durchaus gut, die Scheiben liefen flüssig und auch bei gegnerischem Puckbesitz wirkte die Abstimmung konzentriert. Dass die favorisierten Gastgeber von Beginn an druckvoll zu Werke gehen wollten, zeigte sich auch bei einem zu rustikalen Einsatz von Clark Breitkreuz in der 2. Minute – dafür setzte es prompt zwei Strafminuten. Das Powerplay der Towerstars lief zunächst vielversprechend, wurde nach 75 Sekunden aber von einer eigenen Strafzeit unterbrochen. Bei einem Konter musste Pawel Dronia den durchgestarteten Gegenspieler mit einem Haken bremsen und die numerische Überzahl war wieder vorbei. Zumindest überstand das Team von Coach Marc Vorderbrüggen auch das Powerplay der Huskies.

Es war deutlich spürbar, dass beide Mannschaften einen klaren Fokus auf die Defensivarbeit in der neutralen Zone legten. Eine adäquate Lösung schienen weite Pässe, zahlreiche Icing-Unterbrechungen waren allerdings die Folge. Ab der 9. Minute waren die Gastgeber dann mit mehr Tempo und folgerichtig auch mehr Torchancen bestückt. Die Folge ließ nicht allzu lange auf sich warten. Vincent Saponari zog aus der Halbdistanz ab und der Puck schlug zum 1:0 ein. Die Towerstars hatten allerdings eine starke Antwort parat. Nicht einmal zwei Minuten später drückte Yannick Drews den Puck zum 1:1 Ausgleich über die Linie, nachdem Andrew Kozeck die Scheibe hinter dem Tor unter Kontrolle bekam und den Pass spielen konnte. Das restliche Startdrittel lief dann weitgehend ausgeglichen ab, der Spielstand von 1:1 spiegelte dies wider. Nicht gerade vielversprechend war für den zweiten Abschnitt allerdings, dass die Defensive durch den frühen Ausfall von Patrick Seifert noch weiter personell belastet war.

Den zweiten Spielabschnitt starteten die Towerstars ziemlich unglücklich. Kassel kam druckvoll aus der Kabine, die Towerstars standen zunächst aber sicher in der eigenen Zone. Nach einem eigenen Konter war die Abstimmung vor dem eigenen Tor allerdings nicht konsequent und ein Nachschuss von Eric Valentin fiel hinter Towerstars Torhüter Olafr Schmidt zum 2:1 über die Linie. Kassel versuchte sofort nachzulegen, doch die Oberschwaben wehrten sich vehement. Das stärkte auch das Selbstvertrauen für das Spiel nach vorne.Immer häufiger eröffnete sich der Raum für Angriffe, der Abschluss war leider aber nicht präzise genug. Zumindest nicht bis zur 29. Minute. Dann aber setzte Andrew Kozek nach einem Schuss von Mathieu Pompei entschlossen nach und machte den 2:2 Ausgleich perfekt. Die Towerstars waren hier fast vier Minuten in Überzahl, nachdem Corey Trivino das Kunststück fertiggebracht hatte, noch mit einem Bein auf der Strafbank das nächste Foul zu begehen.

Die Kassel Huskies ließen sich hiervon aber nur kurz beeindrucken und drückten weiter auf den nächsten Treffer. Dieser kam knapp zwei Minuten vor der zweiten Pause. Clark Breitkreuz löffelte den Puck mit der Rückhand zum 3:2 unter die Latte. Bitter für die Towerstars: Zuvor hatten sie durch ein 3 gegen 1 Break selbst die Führung auf dem Schläger.Kassel nahm den Schwung der erneuten Führung prompt auch in den Schlussabschnitt mit und nahm das Ravensburger Tor mächtig unter Beschuss. Eigene Chancen wurden zwar seltener, wenn die Oberschwaben sich aber einmal im gegnerischen Drittel festgesetzt hatten, gab es durchaus Möglichkeiten zum 3:3. So auch in der 50. Minute, als Kassel’s Marc Schmidtpeter auf der Strafbank saß, das Powerplay allerdings ungenutzt blieb.

Zur Vorentscheidung kam es dann in der 55. Minute, als die Huskies den Raum im Ravensburger Drittel zu einem öffnenden Pass nutzten und Scharfschütze Troy Rutkowski aus der zweiten Reihe zum 4:2 traf. Towerstars Coach Marc Vorderbrüggen ging dann dreieinhalb Minuten vor Schluss volles Risiko und nahm nach einer Auszeit den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Zählbares gelang allerdings nicht, stattdessen schlenzte Derek Dinger zwei Minuten vor Schluss den Puck zum 5:2 ins verwaiste Ravensburger Tor.

Kassel geht in der „best-of-five“ Serie damit mit 1:0 in Führung, zum zweiten Duell kommt es am Mittwochabend um 19 Uhr in der Ravensburger CHG Arena.