Towerstars entführen 3 Punkte aus Dresden

Die Verteidiger Simon Gnyp und Daniel Schwaiger bei einer Klärung vor dem Ravensburger Tor.
Die Verteidiger Simon Gnyp und Daniel Schwaiger bei einer Klärung vor dem Ravensburger Tor. (Bild: F.Enderle)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Für einen disziplinierten und taktisch cleveren Auftritt haben sich die Ravensburg Towerstars mit den ersten drei Punkten der neuen Hauptrunde belohnt. Das Team von Coach Tim Kehler siegte beim Titel- und Aufstiegsaspiranten Dresden mit 3:0.

Die Oberschwaben hatten nicht gerade eine entspannte Anreise. Gleich zweimal steckten sie zwischen Ravensburg und Dresden in Staus fest und erst um 18.35 Uhr bog der Team-Bus auf das Arena-Gelände ein. Aufgrund der widrigen Anreise – auch einer der Hauptschiedsrichter war vom überlasteten Verkehrsgeschehen in Nordbayern und Sachsen betroffen – wurde der Spielbeginn um eine halbe Stunde nach hinten auf 20 Uhr verlegt.

Die Towerstars, die ohne die angeschlagenen Verteidiger Pawel Dronia und Tim Sezemsky antraten, mussten sich die beschwerliche Reise offensichtlich erst einmal aus den Beinen schütteln. Die Dresdner Eislöwen ließen die Scheibe blitzschnell durch die Reihen laufen und die gesamte Defensive war enorm gefragt. Auffallend war trotz der klaren spielerischen Vorteile der Gastgeber, dass die Oberschwaben den Eislöwen nur selten freie Einschusspositionen vor dem Tor überließen. So resultierten die gefährlichsten Chancen der Hausherren vorrangig aus Distanzschüssen und den Versuchen, diese abzulenken. Ab der zweiten Hälfte des Startabschnitts wirkten die Towerstars besser im Spiel und auch nach vorne selbstbewusster. Nick Latta und Robbie Czarnik hatten bei ihren Schüssen aus der zweiten Reihe die Chance zur Führung, in der 14. Minute hatte Josh MacDonald Pech bei einem Lattentreffer. Wichtig war aber, dass zur ersten Pause hinten die „Null“ stand.

Im zweiten Spieldrittel sahen die 2043 Zuschauer ein deutlich ausgeglicheneres Spiel. Die Towerstars waren jetzt nicht nur physisch besser im Spiel, sondern setzten auch das Vorchecking effektiv um. Das öffnete bei Puckeroberung verstärkt Räume, die den Führungstreffer in der 24. Minute begünstigten. Max Hadraschek bediente Oliver Granz mit einem weit öffnenden Pass am rechten Bullypunkt und der Neuzugang in der Defensive überwand Eislöwen-Keeper Janick Schwendener mit einem platzierten Schlenzer.

Drei Minuten später hatten Nick Latta sowie kurz danach Josh MacDonald gar das 0:2 auf dem Schläger. Beide setzten sich mit entschlossenen Antritten in Szene, scheiterten aber knapp. Auf der Gegenseite wurde Dresden in der Schlussphase des zweiten Abschnitts vor allem durch Konter wieder gefährlicher. Auf Jonas Langmann zwischen den Towerstars Pfosten war jedoch Verlass. So blieb es bis zur zweiten Pause bei der knappen Führung. Erwähnenswert zudem: In den bis dahin 40 gespielten Minuten gab es keine einzige Strafzeit.

Im dritten Spielabschnitt hatten beide Mannschaften schon in der Startminute gute Einschusschancen, danach egalisierte sich das Spiel in den meisten Phasen. In der 50. Minute geriet die Führung in große Gefahr, als Tim Gorgenländer wegen Beinstellens auf die Strafbank verbannt wurde. Mehrfach lag der Puck brandgefährlich vor dem Tor von Jonas Langmann, doch mit vereinten Kräften überstanden die Oberschwaben die zwei Minuten schadlos.

Dies verlieh zusätzliches Selbstvertrauen, das zwei Minuten später prompt belohnt wurde. Die erste Ravensburger Sturmreihe hatte viel Raum im Angriffsdrittel, Julian Eichinger bediente Sam Herr am rechten Bullykreis und der Towerstars Kapitän überraschte Janick Schwendener mit einer Direktabnahme zum 0:2. Den 2-Tore-Vorsprung verteidigten die Cracks von Coach Tim Kehler dann clever und teils auch auf Nummer sicher auf Kosten eines Icings.

Zwei Minuten vor Ende nahm Eislöwen-Trainer Andreas Brockmann den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, das eröffnete Josh MacDonald dann den Fangschuss zum 0:3. Der kanadische Stürmer brauchte nur noch ins leere Tor einzuschieben, als die Eislöwen den Puck beim Spielaufbau im eigenen Drittel sprichwörtlich liegen ließen

„Dresden war die ersten beiden Drittel sicherlich besser, aber unser bester Spieler zwischen den Pfosten war der Torhüter‘, sagt Tim Kehler nach dem Spiel. „Nach der knappen Führung haben wir sehr kompakt gespielt und so bin ich mit dem ersten Sieg im ersten Spiel gegen eine starke und hochkarätig besetzte Mannschaft natürlich sehr zufrieden“, betonte der Towerstars Chef-Coach.

Am Sonntag empfangen die Towerstars zum ersten Punkt-Heimspiel der neuen Saison die Lausitzer Füchse. Diese setzten sich am Freitagabend mit 4:3 gegen die Heilbronner Falken durch. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr, Tickets gibt es im Vorverkauf im Fanshop in der Marktstraße 20, allen VVK-Partnern von Reservix, online im Ticket-Webshop sowie noch an der Abendkasse. Fans, die es nicht vor Ort in die CHG Arena schaffen, finden mit dem Livestream von SpradeTV eine attraktive Alternative.

(Vereinsmitteilung: Ravensburg Towerstars)