Tod einer 23-Jährigen: Geständnis im Fahnenmastprozess

In Gedenken: Blumen vor dem Kieler Rathaus.
In Gedenken: Blumen vor dem Kieler Rathaus. (Bild: Wolfgang Schmidt/dpa)

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Es sollte ein Begrüßungsfoto der neuen Auszubildenden werden, doch der Termin endet dramatisch. Eine 23-Jährige wird von einem Fahnenmast erschlagen, gegen den ein Lkw gefahren war.

Kiel (dpa) – Im Prozess um den Tod einer Auszubildenden durch einen umgestürzten Fahnenmast haben die beiden Angeklagten aus Bayern am Amtsgericht Kiel ein Geständnis abgelegt. Sie drückten ihr Bedauern über das Unglück aus.

Ihr Lastwagen war 2020 in Kiel beim Rückwärtsfahren gegen den Fahnenmast gefahren. Die Verfahrensbeteiligten hatten sich vor dem Geständnis im Fall des 62 Jahre alten Fahrers auf eine Verständigung geeinigt.

Durch die Geständnisse der Angeklagten kann der Prozess deutlich verkürzt werden. Voraussichtlich werden bereits am Mittwoch die Plädoyers gehalten und das Urteil verkündet. Die beiden Männer aus der Nähe von Bamberg sind wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.

Den Angaben zufolge wurde dem 62-Jährigen bei einem werthaltigen Geständnis ein Strafrahmen in Höhe von 70 bis 100 Tagessätzen Geldstrafe in Aussicht gestellt. Im Fall des 75 Jahre alten Beifahrers kam es zu keiner Verständigung.

Eine 23 Jahre alte Auszubildende war am 3. August 2020 auf dem Rathausplatz von dem 14 Meter hohen Fahnenmast erschlagen worden. Sie hatte sich am Morgen ihres ersten Ausbildungstages als städtische Angestellte mit 50 weiteren neuen Azubis für ein gemeinsames Foto versammelt. Währenddessen war der Lastwagen beim Rückwärtsfahren gegen den Fahnenmast gefahren. Der brach und erschlug die junge Frau.

Laut Anklage sollen die beiden Männer im Lastwagen mit widerrechtlichem Befahren des Platzes und dem Zurücksetzen des Lkw mit Kran ohne erforderliche Einweisung das Unglück mitverursacht haben.