Tim Zimmermann muss mit den Gegebenheiten leben

Hat Monza nicht mit dem besten Gefühl verlassen: Tim Zimmermann.
Hat Monza nicht mit dem besten Gefühl verlassen: Tim Zimmermann. (Bild: SRO)

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Monza – Die Premiere in der GT World Challenge hat für Tim Zimmermann nicht spektakulärer verlaufen können. Das drei Stunden andauernden Rennen im italienischen Monza war – laut Pressemitteilung – von einem Wechsel aus Sonne und Platzregen sowie vieler Safety-Car-Phasen geprägt. Das Team aus Zimmermann, Schmid und Galbiati kam am Ende nicht über einen 27. Rang hinaus – was allerdings auch den Rahmenbedingungen geschuldet war.

„Das war ein dermaßen verrücktes Rennen“, erklärte Tim Zimmermann Stunden nach seinem Rennen in der GT World Challenge. „Was da in den drei Stunden in Monza alles los war, habe ich so auch noch nicht erlebt.“ Dass es für Zimmermann und seine Teamkollegen Clemens Schmid und Kikko Galbiati am Ende dann eben nur für den 27. Gesamtrang reichte, lag allerdings nicht nur an den verrückten Bedingungen im königlichen Park.

Die Konkurrenz war – laut Mitteilung – groß im internationalen Feld, dementsprechend eng war auch das Qualifying. Alle drei Fahrer durften für 15 Minuten in ihr Auto steigen und am Ende wurden alle drei Zeiten kombiniert. Zimmermann war zwar etwas schneller als seine beiden Kollegen – am Ende stand aber Startplatz 27 auf dem Papier. „Aus dem hinteren Mittelfeld ist es natürlich schwierig, viel aufzuholen“, bilanzierte Zimmermann.

„Wir wussten aber, dass in den drei Stunden viel passieren kann. Deshalb waren wir guter Dinge.“ Und es passierte eine Menge. Auf Trockenreifen gestartet, musste das Feld schon früh in die Box. Denn nach 20 Minuten schüttete es aus Kübeln, sodass die PS-starken Boliden nur so über den Kurs rutschten. Das Team Grasser Racing entschied sich, als einer der Ersten zu wechseln.

Da aber kurz darauf eine Safety-Car-Phase folgte, weil ein Konkurrent quer in der Streckenbegrenzung hing, war der Vorteil der Regenreifen schnell dahin. „Wir waren bis dahin auf einem guten Weg und hätten das nutzen können“, war Zimmermann überzeugt. „Am Ende war es dann einfach Pech und wir hingen im Verkehr fest.“

Und so übergab Schmid das Fahrzeug auf einem Mittelfeldplatz an Galbiati, der ebenfalls versuchte, auf wieder abtrocknender Strecke weiter Boden gut zu machen. Da nun aber ein Rennauto nach dem anderen aufgrund von Reifenschäden viel Kleinholz hinterließ, ging es erneut im Schneckentempo hinter dem Safety Car über die Strecke.

Das Grasser-Auto mit der Nummer 16 hatte bei einer dieser Langsam-Phasen das Pech, überrundet hinter dem Führenden festzustecken, sodass das Feld vor ihm Strecke machen konnte. „In anderen Serie darf vor Ende des Safety-Cars zurückgerundet werden. In der GT World Challenge ist das nicht so“, gab der Langenargener zu Protokoll.

Als der 24-Jährige dann nach zwei Stunden in den Lamborghini Huracan stieg, war eine Aufholjagd nahezu unmöglich. Denn Tim Zimmermann sah am Ende die Zielflagge auf Rang 27. Auch weil die Abstimmung des Autos nicht ganz glücklich gewählt war, kämpfte er mit stumpfen Waffen. Nach drei Stunden Regenchaos und viel Safety-Car-Action blieb der Startplatz auch der Rang in der Endabrechnung.

„Wir haben uns mehr ausgerechnet, da muss man gar nicht drum herum reden“, stellt Zimmermann klar. „Schlussendlich gewinnen und verlieren wir zusammen. Deshalb können wir meine World-Challenge-Premiere als gute Erfahrung abhaken.“

Zimmermann reiste aus Monza direkt nach Oschersleben weiter. Dort findet in dieser Woche der erste offizielle Test für das ADAC GT Masters statt, das der Lamborghini-Junior zusammen mit seinem letztjährigen Partner Stijn Schothorst bestreiten wird.