Tim Zimmermann fährt mit seinem Team ein beherztes Rennen

Macht mit seinem Team das Beste aus den schwierigen Bedingungen am Ring: Tim Zimmermann.
Macht mit seinem Team das Beste aus den schwierigen Bedingungen am Ring: Tim Zimmermann. (Bild: Gruppe C Photography)

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Nürburg (wb / tmy) – Tim Zimmermann hat am Wochenende – laut Pressemitteilung – etwas zu feiern gehabt. Zusammen mit Axcil Jefferies, Michele di Martino und Alex Fontana landete der Langenargener beim 24-Stunden-Rennen am Nürburgring auf einem hervorragenden 18. Platz, nachdem das Team von Konrad-Motorsport sogar aus der ersten Startreihe ins Rennen ging.

Hervorragend deshalb, weil die 59. Ausgabe des Klassikers in der grünen Hölle wohl als eine der verrücktesten in die Geschichte eingehen wird. Denn es war – laut Mitteilung – das kürzeste 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife jemals und für Tim Zimmermann wohl eines, das er so schnell nicht vergessen wird.

Der erste emotionale Höhepunkt passierte dabei schon beim Qualifying. Konrad-Motorsport-Teamkollege Axcil Jefferies legte sensationell die zweitbeste Zeit hin und stellte den Lamborghini Huracan GT3 in die erste Startreihe. „Das war ein richtig guter Job von Axcil“, erklärte Zimmermann später, der dann den 27-jährigen Kollegen aus Simbabwe beim Start am Samstagnachmittag aus der Box beobachtete.

„Zuerst lief es prima, dann kam der Schock. Wir wussten gar nicht, was wir sagen sollten“, erinnert sich Zimmermann. Denn Jefferies kollidierte in der dritten Runde mit einem Kollegen und touchierte eine Wand auf der Nordschleife. Der Lamborghini humpelte mit einem Schaden zurück an die Box. „Wir wussten nicht, ob es überhaupt weitergehen sollte“, bewerte Tim Zimmermann die Situation.

Und weiter: „Das Team hat aber richtig reingehauen und das Auto wieder fit gemacht.“ Als Zimmermann das Auto übernahm, fand er sich auf einem Platz jenseits der 100 wieder – mit drei Runden Rückstand. „Das war schon frustrierend, aber ich habe schnell gemerkt, dass das Auto ok ist und wir richtig gute Zeiten fahren konnten“, freute er sich. Schlussendlich war Zimmermann 52., als er nach zwei Stunden aus dem Auto stieg.

Es sollte also weitergehen und als die Nacht anbrach, war das Team von Konrad-Motorsport guter Dinge. Der Sieg war natürlich nicht mehr drin, aber eine gute Performance. 24 Stunden Renndauer hätten dafür ausgereicht. Dann kam allerdings der Nebel über die Eifel und damit ein Rennabbruch, der ganze vierzehneinhalb Stunden dauernd sollte.

„So viel habe ich noch nie bei einem 24-Stunden-Rennen geschlafen“, amüsierte sich Zimmermann. „Es war aber schon ein seltsames Gefühl. Wir wollten alle zurück in die Autos.“ Am Sonntagmorgen hatte der Nebel dann ein Einsehen. Neun Stunden Renndauer sollten es dann insgesamt noch werden.

Und: Bei schwierigen Verhältnissen knüpfte das Team an die Leistung vor der Unterbrechung an und holte sich Konkurrent um Konkurrent. Am Ende sah der Lamborghini dann die Zielflagge auf einem sehr guten 18. Rang. „Da sind so viele Autos in der Verlosung um den Sieg gewesen. Der Unfall zu Beginn hat uns die Chancen genommen“, bilanziert der Lamborghini-Junior.

„Dass wir dann aber nicht aufgegeben haben und rund 100 Plätze gutmachen konnten, ist für mich und Konrad-Motorsport eine riesige Sache.“ Das Rennen auf der Nordschleife fand übrigens vor über 10.000 Zuschauern statt – wissenschaftlich begleitet als Modellprojekt.

„Endlich standen da wieder Leute und konnten mit uns mitfiebern, das war ein geiles Gefühl“, bekräftigte Zimmermann und schob hinterher: „Hoffentlich wird das bald wieder zur Normalität.“