Thomas Drach im Hubschrauber zum Gericht geflogen

Der Hubschrauber mit dem Angeklagten Thomas Drach landet auf dem Gelände des Justizzentrums Köln.
Der Hubschrauber mit dem Angeklagten Thomas Drach landet auf dem Gelände des Justizzentrums Köln. (Bild: Thomas Banneyer/dpa)

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Thomas Drach muss sich wegen mehrerer Überfälle auf Geldtransporter vor Gericht verantworten. Die Sicherheitsvorkehrungen sind extrem streng.

Köln (dpa) – Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach ist am Mittwoch in einem Hubschrauber vom Gefängnis in Köln-Ossendorf zum Landgericht Köln geflogen worden. Nachdem er auf dem Hubschrauberlandeplatz ausgestiegen war, wurde er von zwei Polizisten abgeführt.

Drach muss sich wegen mehrerer Überfälle auf Geldtransporter verantworten. Der Prozess gegen ihn war wegen Corona-Fällen zuletzt an mehreren Tagen ausgesetzt worden.

Die Sicherheitsvorkehrungen für den Prozess sind extrem streng. Der 61 Jahre alte Angeklagte findet sie übertrieben, ja «lächerlich». So müsse er jeweils mehrfach seine Schuhe ausziehen. «Als wenn ich die da mit den Gummilatschen bewerfe», sagte er in einer Verhandlung. «Wissen Sie wie das ist? Wie so eine Komödie von Louis de Funès. Die Hosenscheißer-Brigade.»

Drach werden in dem Prozess Überfälle auf vier Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main und Limburg vorgeworfen. Ein mutmaßlicher Komplize ist mitangeklagt. Zu den Vorwürfen selbst will sich Drach nicht äußern. Seine Anwälte haben aber gesagt, dass sie einen Freispruch erwarten würden.

1996 hatte Drach den Erben der Hamburger Tabak-Dynastie Reemtsma, Jan Philipp Reemtsma, entführt und ihn später gegen Lösegeld wieder freigelassen. Für die Tat wurde er einst zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Anfang 2021 war er wegen des Verdachts auf die Überfälle in den Niederlanden festgenommen worden.