Thema Homeoffice: Wirtschaftsjunioren Bodensee-Oberschwaben über künftige Herausforderungen

Thema Homeoffice: Wirtschaftsjunioren Bodensee-Oberschwaben über künftige Herausforderungen
(Bild: Martin Herrmann / Vorstand WJ-BOS)

Bodensee-Oberschwaben (dab) – Im Rahmen ihrer Reihe „After Work Drinks with…“ haben die Wirtschaftsjunioren Bodensee-Oberschwaben (WJ BOS) Steffen Fischer, Geschäftsführer Personal von der Ifm Electronic GmbH, für einen digitalen Vortrag eingeladen. Rund zwei Stunden diskutierten die Teilnehmer am Donnerstagabend über das Thema Homeoffice, berichteten von ihren bisherigen Erfahrungen und erörterten zukünftige Herausforderungen sowie mögliche Leitlinien.

(Bild: Martin Herrmann / Vorstand WJ-BOS)

Nachdem Martin Herrmann (Vorsitzender WJ BOS) die Teilnehmer, erneut unter anderem Vertreter aus diversen Wirtschaftszweigen, begrüßte, referierte Steffen Fischer über das Geschehen bei der Ifm in den vergangenen rund elf Monaten. Im Frühjahr 2020 war die Ifm am Standort Tettnang als erstes Unternehmen der Region Oberschwaben von einem Corona-Fall betroffen. „Wir hätten eigentlich am Freitag frei gehabt, am Donnerstag gegen 18.30 Uhr erhielten wir dann jedoch die für viele Mitarbeiter zunächst schockierende Nachricht“, erinnert sich Fischer noch genau. „Wir mussten erst einmal beruhigend einwirken, es herrschte große Unsicherheit.“ Gezwungenermaßen wurde das Unternehmen aus der Automatisierungsbranche also gezwungenermaßen über Nacht zum Pilotprojekt in Sachen Hygienekonzept und Homeoffice – blitzschnelles Handeln sei damals erforderlich gewesen, so Fischer.

(Bild: Martin Herrmann / Vorstand WJ-BOS)

 Möglichst viele Mitarbeiter der Ifm arbeiteten fortan im Homeoffice, seit dem 27. Januar 2021 sind die Arbeitgeber sogar per Gesetz dazu verpflichtet, Homeoffice – soweit möglich – anzubieten. Allerdings sind Arbeitnehmer wiederum nicht dazu verpflichtet, dieses Angebot anzunehmen. In seiner Präsentation betonte Steffen Fischer auch, dass ein Arbeitgeber detailliert darlegen muss, falls Homeoffice nicht möglich sein sollte – andererseits drohen Bußgelder von bis zu 30.000 Euro. „Es geht um Transparenz und die damit verbundene Akzeptanz bei den Mitarbeitern, letztlich darum, alle ins Boot zu holen“, betonte der Personalchef. „Dabei sind gewisse soziale Kompetenzen erforderlich, die im Arbeitsalltag insbesondere jetzt nicht zu kurz kommen dürfen. Momentan fehlt der tägliche soziale Kontakt, umso wichtiger ist es beispielsweise, wenn Führungskräfte ihre Mitarbeiter auch auf dem digitalen Weg fragen, wie es ihnen derzeit geht und sich für solche Themen Zeit nehmen.“ Dies seien keinesfalls verlorene Kapazitäten.

Laut einer Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation sind derzeit 85 Prozent aller Homeoffice-Nutzer mit ihrer Situation zufrieden. Fischer zeigte Vor- und Nachteile dieser Lage auf und beleuchtete zudem mögliche Folgen: „Bei der Ifm beschäftigen wir uns intensiv mit der Frage: Wie können wir dieses Thema mittel- und langfristig gestalten?“

(Bild: Martin Herrmann / Vorstand WJ-BOS)

Teile von Fischers Präsentation handelten außerdem vom Unterschied zwischen Homeoffice und mobilem Arbeiten, dem Drei-Phasen-Plan der Ifm während der Pandemie, der Klärung von Rahmenbedingungen sowie „Führen auf Distanz“. Bei der anschließenden Diskussionsrunde berichteten die Teilnehmer rege von ihren Erfahrungen. Dabei kamen unter anderem die Themen fehlende soziale Kontakte, Messbarkeit von Leistung sowie gegenseitige Akzeptanz zwischen Führungskräften und Mitarbeitern zur Sprache.

(Bild: Martin Herrmann / Vorstand WJ-BOS)

Fakt ist, dass das Thema Homeoffice spannend bleibt und alle Teilnehmer dieser Ausgabe von „After Work Drinks with…“ nun um einige Erfahrungen reicher sind. Die nächste Auflage der Veranstaltung der WJ BOS steigt im März.

Mehr Infos: www.wj-bodensee.de