Teilnehmer der VHS Bad Waldsee zu Besuch in München

Exkursionsteilnehmer der vhs Bad Waldsee im Valentin-Karlstadt-Museum in München.
Exkursionsteilnehmer der vhs Bad Waldsee im Valentin-Karlstadt-Museum in München. (Bild: Stadt Bad Waldsee)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

„Jedes Ding hat drei Seiten. Eine positive, eine negative und eine komische.“ Dieses und mehrere andere Zitate erheiterten die Exkursionsteilnehmer der vhs bei der Reise ins Valentin-Karlstadt-Museum in München. 21 Teilnehmer machten sich letzten Dienstag auf die Reise in die bayerische Hauptstadt.

Zunächst bot sich reichlich Zeit zum Flanieren über den Viktualienmarkt, den Besuch der Marienkirche oder des historischen Rathauses, für einen Besuch im traditionsreichen Dallmayr oder für den Besuch unterschiedlicher Museen. Um 13.00 Uhr ging es in das charmante und putzig kleine Museum rund um die Geschichten von Karl Valentin und Liesl Karlstadt.

Karl Valentin, der 1948 starb, wurde dank seines Freundes Hannes König ein wunderbarer Ort für sein Museum gewidmet: Das Isartor. Dort in der Nähe wuchs er auch auf. Als Zugereister und Protestant hatte er es nicht leicht, als die Familie aus Hessen nach München zog. Da seine beiden Geschwister starben, stand Valentin als „Übriggebliebener“ im Mittelpunkt der Familie.

In einer recht wohlhabenden Familie wuchs er rechts der Isar im Armenviertel auf. Schon als Kind hatte er einen Sinn für manchmal fragwürdigen Humor. So streute er z. B. extra Glasscherben aus, damit die Verletzten beim Theaterspiel mit seinen Freunden auch wirklich leidend aussahen. Ihn zog es schon früh zur Bühne. Wegen des Sicherheitsdenkens des Vaters absolvierte er aber erst eine Schreinerlehre, was ihm später beim Bühnenbau zugutekam.

Später machte er für 100 Mark im Monat eine Bühnenausbildung, die er aber wegen des Todes des Vaters abbrechen musste. Er heiratete sein Kindermädchen Gisela, mit der er auch Kinder hatte. Bei einem Auftritt auf der Volksängerbühne lernte er dann Liesl Karlstadt kennen. Fortan ist sie nicht nur seine Bühnenpartnerin, sondern auch seine Liebschaft, die er neben seiner Ehe führt.

Die beiden wurden über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Eine Tournee in Amerika kam jedoch nicht zustande, da Valentin Angst vor Schiffen hatte. Nicht immer war alles lustig in Valentins Leben. So trieb er Liesl auch in einen Selbstmordversuch, da sie seine verrückte Art und die Dreiecksbeziehung nur schwer ertrug.

In wunderschönen Bildern, kurzen Texten und vielen Hör- und Bildausschnitten bekam man in dem Museum einen wunderbaren Einblick in das Leben von Valentin und Karlstadt. Beschwingt ging es weiter. Bei Sonnenschein konnten die Teilnehmer noch einen Kaffee auf dem Stachus genießen, bevor die Rückfahrt nach Bad Waldsee angetreten wurde.

Die Gruppe erlebte einen wunderschönen, harmonischen und interessanten Tag in München. Und auch das Wetter spielte mit, sodass Valentins Aufruf „Alle reden vom Wetter, aber keiner unternimmt was dagegen“ nicht nötig war.

Wer Interesse an weiteren Exkursionen der vhs hat, findet diese im Semesterheft oder online unter vhs.bad-waldsee.de

(Pressemitteilung: Stadtverwaltung Bad Waldsee)