Tag des Energiesparens: Mit diesen Tipps 50 Prozent der Stromkosten sparen

Wer weiß. wo die heimlichen Stromfresser sitzen, kann jede Menge Geld sparen.
Wer weiß. wo die heimlichen Stromfresser sitzen, kann jede Menge Geld sparen. (Bild: picture alliance / Klaus Ohlenschläger | Klaus Ohlenschläger)

Der 5. März ist Tag des Energiesparens. Ein guter Anlass, um sich bewusst zu machen, dass man selbst einiges dazu beitragen könnte, Geld zu sparen. Aber wann anfangen und wie? Ganz einfach: Jetzt sofort! Mit unseren Tipps können Sie in der Familie locker rund 320 Euro im Jahr einsparen. Geld, das für schöne Dinge verwendet werden kann. 

Steiler Anstieg

Die Preise für Strom, Gas und Öl sind knackig. Das Nachsehen haben die Verbraucher. Im vergangenen Jahr sind die Strompreise laut dem Vergleichsportal Verivox um 40 Prozent angestiegen. Besonders das Homeoffice macht sich auf der Abrechnung bemerkbar. Wer möchte schon im kalten Kämmerchen sitzen und mit klammen Fingern in die Tastatur hauen? Das Zauberwort heißt „Energie sparen.“ Wussten Sie, dass bei der Raumtemperatur schon ein Grad weniger eine Energieeinsparung von 6 Prozent ausmachen kann?

Gut für den eigenen Geldbeutel, aber auch für die Umwelt

Wer sich beispielsweise an die Tipps der Verbraucherzentralen hält, kann seine Stromkosten um 50 % reduzieren. Mit der Ersparnis kann ein toller Familienausflug übers Wochenende gemacht werden. Wichtig sind einfache Verhaltensänderungen im Alltag.

Ohne Strom nix los

Der durchschnittliche Stromverbrauch eines 4-Personen-Haushalts liegt bei 3.000 kWh. Je nach Wohnsituation heißt das zwischen 900 und 1.500 Euro Kosten pro Jahr. Ein wichtiger Faktor ist, ob das Erhitzen des Brauchwassers mit Strom erfolgt. Nutzen die Bewohner einen Durchlauferhitzer, steigt der jährliche Strombedarf auf 4.500 Kilowattstunden.

Wo kann Strom gespart werden?

Strom sparen kann man überall: In der Küche, beim Waschen und Trocknen, bei der Beleuchtung sowie bei der Unterhaltung und natürlich im Home Office.

Was verbraucht am meisten Strom?

Besonders viel Strom verbrauchen wir bei unserer Kommunikation und unserem Entertainment – nämlich durchschnittlich fast ein Drittel des Stromverbrauchs. Dazu gehören Fernseher, Computer, Spielekonsolen… Hier lohnt es sich besonders, auf effiziente Geräte zu setzen.

Post, die man am liebsten gar nicht öffnen würde: Die Abrechnung für den Stromverbrauch.
Post, die man am liebsten gar nicht öffnen würde: Die Abrechnung für den Stromverbrauch. (Bild: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko)

Die typischen Stromfresser

Hierzu zählen zum Beispiel sehr alte „weiße“ Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank und Gefriergerät. Bei solchen Großgeräten sollten Sie nach etwa 10 bis 15 Jahren ausrechnen, ob sich ein Neukauf für Sie lohnt. Beim Kühlschrank hilft beispielsweise der Kühlschrank-Rechner der Verbraucherzentralen.

Auch die alte Heizungspumpe kann ein richtiger Stromfresser sein. Der Austausch gegen eine neue, hocheffiziente Pumpe spart etwa 90 % Strom.

Wie finde ich Stromfresser im Haushalt?

Den Stromverbrauch kann jeder ganz einfach mit einem Strommessgerät messen. Die Beratungsstellen leihen die Geräte kostenlos aus. Vergleichen Sie den gemessenen Stromverbrauch mit einem neuen, energieeffizienten Modell im Handel. Den Jahresstromverbrauch können Sie einfach am Energieeffizienzlabel am Gerät ablesen. Oft zahlt sich der Austausch Ihres Altgeräts trotz eines höheren Kaufpreises schnell aus.

Ziehen Sie öfter mal den Stecker

Manche Elektrogeräte entpuppen sich als „heimliche“ Stromfresser, obwohl sie ausgeschaltet sind. So können Sie sie ohne Messgerät entlarven: Fühlen Sie, ob das Netzteil warm ist. Wenn ja, dann verbraucht das Gerät weiterhin Strom. Das ist häufig bei Steh- oder Schreibtischlampen, Laptops, Fernsehern oder klassischen Bürogeräten der Fall. Die ungenutzte Leistungsaufnahme kann hier von 0,5 bis 10 Watt variieren – auf das Jahr hochgerechnet, lohnt es sich also öfter mal, den Stecker zu ziehen!

Praktischerweise bleiben viele Geräte direkt angeschlossen. Den Stecker zu ziehen, kann sich aber wirklich auszahlen.
Praktischerweise bleiben viele Geräte direkt angeschlossen. Den Stecker zu ziehen, kann sich aber wirklich auszahlen. (Bild: picture alliance / Marius Bulling | Ostalb Network)

Stand-By-Funktion lieber nicht nutzen

Die sogenannte Stand-By-Funktion verbraucht weiter Strom, wenn auch wenig: Die Stand-by-Leistung von neueren Geräten darf nach EU-Vorgabe nur noch bis zu 0,5 Watt betragen.

Aber: Das gilt nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind – zum Beispiel Smart-TVs, Drucker oder Spielekonsolen. Hier gilt die EU-Obergrenze nicht. Bei solchen Geräten lohnt sich das Abschalten besonders, wenn Sie sie gerade nicht verwenden.

Achtung: Es gibt einige wenige Geräte, zum Beispiel OLED-Fernseher, die auch während der Nichtnutzung Strom benötigen. Prüfen Sie hierzu die Angaben in der Gebrauchsanweisung des Gerätes.

Worauf Sie beim Neukauf achten müssen

Bei jedem Neukauf sollten Sie auf den Stromverbrauch des Gerätes achten. Manchmal haben auf den ersten Blick vergleichbare Geräte sehr unterschiedliche Energie-Verbrauchswerte. Achten Sie neben einer hohen Effizienzklasse auch auf den konkret angegebenen Stromverbrauch in kWh pro Jahr.

Einfache Stromspartipps für den Haushalt

  1. Stellen Sie die Temperatur im Kühlschrank richtig ein: 7 °C im oberen Fach reichen vollkommen aus. Wenn Sie die Temperatur um nur 1 °C niedriger stellen, steigt Ihr Stromverbrauch bereits um etwa 6 %.

  2. Stellen Sie die Temperatur im Gefrierschrank richtig ein: Minus 18 °C sind optimal.

  3. Halten Sie die Türen von Kühl- und Gefrierschrank nicht zu lange offen

  4. Lassen Sie Speisen erst komplett abkühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen.

  5. Wenn sich im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe Eis angesammelt hat, lohnt sich das Abtauen.

Die für viele unverzichtbare Spülmaschine

  1. Räumen Sie Ihre Spülmaschine möglichst voll, um Wasser und Energie zu sparen. In eine Standard-Spülmaschine passen etwa 80 Teile.

  2. Nutzen Sie das Eco-Programm Ihrer Spülmaschine oder niedrige Temperaturen von 45 °C bis 55 °C. Die Programme dauern zwar etwas länger, sparen aber Wasser und Energie.

  3. Kurzprogramme brauchen mehr Wasser und Strom, weil hier bei weniger Zeit höhere Temperaturen benötigt werden.

Herd und Backofen

  1. Kochen und braten Sie immer mit Deckel. Das spart Zeit und Strom.

  2. Füllen Sie Ihren Wasserkocher nur mit der Menge, die Sie auch tatsächlich benötigen.

  3. Den Wasserkocher können Sie auch nutzen, wenn Sie zum Beispiel Wasser zum Kochen brauchen: Das Erhitzen im Wasserkocher geht viel schneller!

  4. Backen mit Umluft spart etwa 15 % Energie im Vergleich zu Ober- und Unterhitze.

  5. Bei den meisten Speisen wie Auflauf, Pizza oder Kuchen können Sie aufs Vorheizen verzichten und zudem den Backofen einige Minuten früher ausmachen. Die Restwärme übernimmt das schon.

Waschmaschine und Wäschetrockner

  1. Achten Sie darauf, das Gerät ausreichend voll zu machen.

  2. Waschen Sie mit niedrigen Temperaturen von 30 °C bis 40 °C. Das reicht bei normal verschmutzter Alltagswäsche völlig aus

  3. Stellen Sie einen hohen Schleudergang bei der Waschmaschine ein, wenn Sie einen Wäschetrockner nutzen. Das spart Zeit im Trockner, weil die Wäsche weniger nass ist.

Stromsparen im Bad

  1. Wenn Sie Ihr Wasser mit Strom erhitzen, lohnt sich ein Sparduschkopf in Badewanne und Dusche sowie ein Strahlregler („Perlator“) beim Wasserhahn. Diese sorgen dafür, dass weniger warmes Wasser verbraucht wird. Beides erhalten Sie bereits für wenige Euro im Baumarkt.

  2. Stellen Sie außerdem die Temperatur am Durchlauferhitzer nicht zu hoch ein: Am besten so, dass der Wasserhahn auf „ganz heiß“ die angenehmste Temperatur hat.

Einfache Stromspartipps fürs Wohnen und Arbeiten im Home Office

Beleuchtung:

  1. Ersetzen Sie Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED. Sie verbrauchen bis zu 90 % weniger Strom und sind in allen Fassungen und Formen zu haben.

  2. Vergessen Sie nicht, das Licht auszuschalten, wenn Sie es nicht benötigen!

  3. Hat Ihre Steh- oder Tischlampe nicht nur einen Schalter, sondern wird auch mit einem Netzteil betrieben, dann ziehen Sie immer den Stecker oder nutzen sie zusätzlich eine abschaltbare Steckerleiste. Denn diese Lampen verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand oft weiter Strom.
Der Austausch von Glühbirnen zu LED lohnt sich.
Der Austausch von Glühbirnen zu LED lohnt sich. (Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke)

Computer und Smartphone

  1. Laptop statt Desktop nutzen: Laptops verbrauchen grundsätzlich viel weniger Strom als Desktop-Computer. Wenn Sie Ihren Rechner vor allem fürs Surfen, für Office-Anwendungen oder zum Filme schauen nutzen wollen, dann überlegen Sie, ob ein Laptop für Sie nicht ausreicht. Es gibt auch Laptops für leistungsstarke Anwendungen – zum Beispiel für Grafik-Arbeiten oder zum Gaming. Auch sie verbrauchen trotz der stärkeren Komponenten wesentlich weniger Strom als ein Desktop-Computer.

  2. Nutzen Sie beim Computer den „Energiesparmodus“ oder „Ruhezustand“ – vor allem wenn Sie oft den Arbeitsplatz verlassen. Richten Sie Ihren Computer so ein, dass dieser nach spätestens 15 Minuten Inaktivität in eine der beiden energiesparenden Einstellungen wechselt. Aber Achtung, auch Sparmodi sind unterschiedlich: Während mancher Stromsparmodus weiterhin Strom verbraucht, ist der „Ruhezustand“ mit dem Ausschalten des Geräts zu vergleichen.

  3. Die Verwendung eines Bildschirmschoners beim Computer ist keine Energiesparmaßnahme und „schont“ auch nicht den Bildschirm. Der Monitor und die Grafikkarte des PC verbrauchen gerade bei bunten bewegten Bildern mehr Strom!

  4. Besorgen Sie sich eine Steckerleiste mit Schalter. So können Sie Geräte, die Sie gemeinsam mit dem Computer nutzen, zum Beispiel Drucker oder Lautsprecher, einfach gleichzeitig vom Stromnetz trennen.

  5. Schalten Sie nachts das WLAN des Routers aus. Hierzu müssen Sie den Router aber nicht unbedingt vom Netz nehmen. Bei den Einstellungen können Sie stattdessen eine Zeitsteuerung einstellen und die WLAN—Funktion nachts deaktivieren.

  6. Lassen Sie Ladegeräte nicht weiter in der Steckdose – es könnte sich um heimliche Stromfresser handeln.

Heizkosten sparen: Die wichtigsten Tipps

  1. Raumtemperatur absenken.
  2. Vor dem Lüften Heizung herunterstellen.
  3. Türen schließen.
  4. Heizkörper nicht durch Möbel oder Gardinen bedecken.
  5. Fenster und Türen abdichten.
  6. Jalousien herunterlassen und Vorhänge schließen.
  7. Fenster nicht in Kippstellung lassen.