Tafelladen in Bad Schussenried: Kundenzuwachs trifft auf zurückgehende Sachspenden

"Austausch im Tafelladen mit Sabine Blauensteiner, Leiterin des Tafelladens (Mitte), Alexandra Meyer, DRK-Leiterin für Sozialarbeit (2.v.l.), Achim Deinet, Bad Schussenrieds Bürgermeister (3.v.l.), Peter Haug, DRK-Geschäftsführer für den Rotkreuzbereich (3.v.r.), Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger (2.v.r.), Michael Mutschler, DRK-Geschäftsführer für den Rettungsdienst (rechts), und weiteren ehrenamtlichen Helferinnen." (Bild: privat)

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Vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine über die steigenden Energiekosten bis hin zur hohen Inflation – ein ganzes Bündel an überlagernden Herausforderungen prägen das aktuelle Zeitgeschehen. „Betroffen davon sind wir alle. Manche unserer Mitmenschen leiden darunter jedoch weitaus stärker als andere. Besonders die, die insgesamt nur wenig Geld zum Leben haben. Es liegt auf der Hand, dass sich deren Situation durch diese Entwicklungen noch verschärft“, so Thomas Dörflinger, CDU-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Biberach.

Etablierte Anlaufstellen für bedürftige und sozial benachteiligte Menschen sind die Tafelläden, in denen sie – einen Einkaufsausweis von Amt, Caritas oder Diakonie vorausgesetzt – Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs günstig erwerben können. So auch der vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) getragene Tafelladen in Bad Schussenried. Bei einem Austausch vor Ort wollte Dörflinger erfahren, welche Entwicklung sich hinsichtlich der Kundschaft abzeichnet und mit welchen Herausforderungen der Tafelladen selbst aktuell zu kämpfen hat.

„Unsere Kundschaft hat sich in den letzten Monaten verdreifacht, Tendenz steigend. Gleichzeitig stehen wir vor dem Problem, dass die Lebensmittelspenden weniger werden. Die Versuche, allen Kunden in dieser Lage gerecht zu werden, bringen auch unsere Ehrenamtlichen an ihre Grenzen“, sagte Alexandra Meyer, die als Leiterin für Sozialarbeit des DRKs die Tafelläden organisatorisch unterstützt. Die Tafelläden seien aber auf die von den Supermärkten gespendeten Nahrungsmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald endet, angewiesen. Auch gespendete Backwaren würden immer weniger.

Wie der Bad Schussenrieder Tafelladen mit dieser Situation umgeht, führte Ladenchefin Sabine Blauensteiner aus: „Um den Ansturm in geordnete Bahnen zu lenken, dürfen die Kunden nur nacheinander in den Laden. Seit Corona gehen wir so vor. Damit jeder die gleiche Chance hat, wird die Reihenfolge zuvor ausgelost. Sollten manche Artikel nur begrenzt vorrätig sein, darf jeder Kunde davon eben nur ein Stück kaufen.“ Nicht ganz einfach seien manchmal fehlende Sprachkenntnisse auf beiden Seiten. Man helfe sich aber mit Hinweisschildchen in unterschiedlichen Sprachen. Insgesamt seien die Begegnungen mit Menschen aus der ganzen Welt aber eine Bereicherung. „Ich bin stolz auf mein Team, das ehrenamtlich viel leistet. Weitere Mithelferinnen und Mithelfer, im Landen selbst oder für den Transport der Sachspenden, seien immer herzlich willkommen“, so Blauensteiner.

„Ich bin tief beeindruckt, mit wie viel Leidenschaft in den Tafelläden unseren Bedürftigen geholfen wird. Das ist gelebte Mitmenschlichkeit. Zudem wird hier äußerst sinnvoll gegen die Lebensmittelverschwendung vorgegangen. Sehr gerne unterstütze ich die Tafelläden grundsätzlich und habe ihre Herausforderungen weiter im Blick“, sagte Dörflinger abschließend.

(Pressemitteilung: Thomas Dörflinger MdL)