Südwest-Unis: Notbremse bedeutet für viele «Nichtsemester»

Südwest-Unis: Notbremse bedeutet für viele «Nichtsemester»
Mathematische Formeln werden in der Universität Tübingen an ein Whiteboard geschrieben. (Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

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Stuttgart (dpa/lsw) – Die Universitäten in Baden-Württemberg haben vor den schweren Konsequenzen der Corona-Notbremse der Bundesregierung für die Studierenden im Land gewarnt. «Das Notbremsengesetz bedeutet ein „Nichtsemester“ für viele Studierende in den naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen sowie der Medizin, und wird zu verzögerten Studienabschlüssen führen», erklärte Stephan Dabbert, Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz der Südwest-Unis am Mittwoch in Stuttgart.

Er erhofft sich vom Land, dass es das Gesetz so auslegt, dass «der Betrieb dieser Studiengänge weiter möglich ist». Schließlich habe es an Universitäten keine größeren Corona-Ausbrüche gegeben bisher.

Seit der ersten Corona-Welle im März 2020 laufen die Lehrveranstaltungen an den Hochschulen in der Regel digital ab. Nach Landesrecht gibt es nur Ausnahmen in Einzelfällen, wenn Präsenz unbedingt nötig ist – zum Beispiel wenn die Studierenden Kontakt mit Patienten haben oder spezielle Labor- oder Arbeitsräume brauchen. Dies betreffe vor allem die Lehre im klinischen Teil des Medizinstudiums sowie in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern.

Mit der Notbremse des Bundes gelten für Schulen und Hochschulen nun dieselben Regeln. Überschreitet die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 165, ist Präsenzunterricht verboten. Dabbert erklärte dazu: «Wenn man die Regeln für die Schulen nun eins zu eins auf die Universitäten und Hochschulen anwendet, müssen wir ab einer Inzidenz von 165 die praktische Lehre sofort einstellen.»