Stuttgart 21: Debüt über dem Fluss – erste Lok auf neuer Neckarbrücke

Erste Bilder der Zugfahrt auf dem Eisenbahnviadukt.
Erste Bilder der Zugfahrt auf dem Eisenbahnviadukt. (Bild: Bahnprojekt Stuttgart-Ulm/Jannik Walter)

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Fotos und Drohnenaufnahmen zeigen erste Zugfahrt auf stadtbildprägendem Eisenbahnviadukt

Stuttgart – Gelungene Premiere zwischen Stahlsegeln: In der Nacht zum Mittwoch hat erstmals eine Lok die neue Neckarbrücke zwischen dem Bahnhof Stuttgart-Bad Cannstatt und dem Rosensteinpark befahren. Der mit Langschienen beladene, gut 160 Meter lange Bauzug rollte planmäßig eine Stunde nach Mitternacht vom Cannstatter Bahnhof aus über das stadtbildprägende Viadukt.

Die für das Projekt Stuttgart 21 bestimmten 120 Meter langen Schienen, 32 an der Zahl, werden demnächst in den Röhren des Tunnels Bad Cannstatt verlegt, in denen künftig Fern- und Regionalzüge zwischen dem neuen Hauptbahnhof und dem Neckarknie fahren. Damit ist der Nachschub für eine weitere Etappe des S21-Gleisbaus sichergestellt.

Die Langschienen, die am Mittwoch im Laufe des Tages abgeladen wurden, stammen wie die kürzlich nach Stuttgart-Feuerbach gelieferten stählernen Stränge aus Österreich. Über die vom Stuttgarter Büro Schlaich Bergermann und Partner konstruierte Neckarbrücke mit ihren charakteristischen Seitensegeln aus Stahl werden nicht nur die Schienen transportiert, sondern auch die dazugehörigen Schwellen. Die Schwellen werden später beim Bau der sogenannten Festen Fahrbahn in Beton gegossen.

Die Lokomotive selbst, eine Dieselzugmaschine russischer Bauart, trägt in Bahnerkreisen den Namen „Ludmilla“ und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. So zog die Lok beispielweise im Jahr 1989 einen jener Züge, die Flüchtlinge aus der damaligen DDR von Prag in den Westen brachten.

Weitere Fotos und per Drohne aufgenommene Bewegtbilder von der ersten Rangierfahrt über die neue Neckarbrücke sowie vom Abladen der Langschienen sind unter folgendem Link im Internet abrufbar: https://bsu.link/neckarbrücke.

Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm

Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm umfassen die komplette Neuordnung des Bahnknotens Stuttgart und die Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Stuttgart und Ulm. Das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ermöglicht viele neue Direktverbindungen im Fern- und Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn baut sechs neue Bahnhöfe, 120 Kilometer Tunnel und 81 Brücken. Allein im Fernverkehr sollen jährlich über zehn Millionen Fahrgäste vom Bahnprojekt Stuttgart–Ulm profitieren.

(Pressemitteilung: Deutsche Bahn)