Sturmtief „Hendrik“ am Donnerstag – Achtung: Schwere Sturm- und Orkanböen bis 130km/h!

Sturmtief „Hendrik“ fegt über Deutschland.
Sturmtief „Hendrik“ fegt über Deutschland. (Bild: Pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – Der erste Herbststurm der Saison fegt am Donnerstag über weite Teile Deutschlands. Besonders im Westen, der Mitte und im Osten Deutschlands sind neben Sturm- sogar Orkanböen mit bis zu 130km/h möglich. Dazu treibt der Sturm die Temperaturen deutlich nach unten.

Am Mittwoch herrscht am Bodensee noch die Ruhe vor dem Sturm. Tagsüber ist der Himmel meist von Wolken bedeckt, die Sonne hat nur geringe Chancen und kommt entsprechend kaum zum Vorschein.

Am Mittwoch herrscht mit Föhn noch die Ruhe vor dem Sturm.
Am Mittwoch herrscht mit Föhn noch die Ruhe vor dem Sturm. (Bild: Reinhold Köfer)

Durch die Föhneffekte und der warmen Luftmasse in 1.500m Höhe (850hpa) steigen die Temperaturen vor dem Sturm nochmals auf ungewöhnlich warmes Niveau: Verbreitet klettern die Höchstwerte 18 bis 21, in günstigen Lagen sogar auf bis zu 22 oder 23 Grad. Oberhalb von 700 bis knapp 1.000m sind durch die Wetterlage bedingt sogar nahe 25 Grad (!) drin.

Mittwochnacht: Sturmtief „Hendrik“ kommt

In den Abend- und Nachtstunden frischt der Wind zunehmend auf. Das Sturmtief „Hendrik“ rückt in den Einflussbereich und lässt den Wind deutschlandweit auffrischen.

Mit Durchzug einer Kaltfront frischt der Wind spürbar auf.
Mit Durchzug einer Kaltfront frischt der Wind spürbar auf. (Bild: Pixabay)

Der vermeintliche Höhepunkt des Herbststurms wird am Bodensee für Donnerstagmorgen berechnet. Nach Durchzug einer Kaltfront in den Morgenstunden mit teils kräftigen Regenschauern (lokal auch Gewitter) ist die Windlage ziemlich ausgeprägt. Immer wieder sind in der Südhälfte und am Bodensee schwere Wind- und Sturmböen mit 50 bis 90km/h möglich. Örtliche Spitzenböen mit um die 100km/h sind durchaus möglich und wahrscheinlich.

Die Höchstwerte erreichen am Donnerstag im Vergleich zum Vortag deutlich kühlere 10 bis 13 Grad. Das ist im Vergleich zum Mittwoch ein Temperaturunterschied von 10 Grad und mehr. Dazu fällt tagsüber häufig Regen in ungleichmäßiger Intensität. Das Sturmhauptfeld liegt allerdings nicht über dem Süden Deutschlands. Das Tief „Hendrik“ positioniert sich über Westdeutschland und sorgt dort für Furore.

Eine windige Angelegenheit steht uns am Donnerstag bevor.
Eine windige Angelegenheit steht uns am Donnerstag bevor. (Grafik: Wetterzentrale.de)

Dort, im (Süd- )Westen bis nach Osten sind neben „normalen“ Sturmböen in freien Lagen sogar einzelne Orkanböen möglich. Ab einer sogenannten „Orkanböe“ ist die Rede, wenn die Windgeschwindigkeit 118km/h und mehr erreicht. Das wird in weiten Teilen Deutschlands, besonders aber im Westen und der Mitte des Landes eine sehr windige, mit Regen auch sehr unangenehme Angelegenheit werden.

Sturm mit Gefahrenpotential: Wälder meiden

Solch eine Sturmlage, die in einem Herbst grundsätzlich nicht außergewöhnlich ist, birgt dennoch großes Gefahrenpotential mit sich.

Wälder, Parkanlagen oder ähnliche Orte sollten am Donnerstag nicht aufgesucht werden. Die Gefahr, dass Bäume (meistens noch mit Laub) oder Äste abbrechen, ist aufgrund der berechneten Spitzenböen sehr hoch.

Auf Sturmlage folgt Polarluft

Ein zügiges Ende der Sturmlage ist bereits wenige Stunden später in Sicht. Nach Regenfällen und viel Wind am Donnerstag beruhigt sich die Lage bereits in der Nacht auf Freitag spürbar.

Die Sturmlage hält allerdings nur wenige Stunden an.
Die Sturmlage hält allerdings nur wenige Stunden an. (Bild: Pixabay)

Am Freitag erreicht uns von Norden her ein Schwall Polarluft, sodass die Schneefallgrenze an den Bergen auf 1.200 bis 900 Meter absinkt. In den Niederungen des Bodensees fällt dagegen noch etwas Regen, bevor die Tage wieder freundlicher und sonniger werden. Mit den aufklarenden Nächten steigt im Anschluss die Nachtfrostgefahr mit zum Teil deutlich unter 0 Grad.

Das schauen wir uns im Laufe der nächsten Tage allerdings genauer an. Eine Wiederholung dieser Sturmlage ist nach aktuellen Modellprognosen nicht absehbar.