Störche kehren zurück: Andere waren gar nicht weg

Zwei Weißstörche stehen auf ihrem Horst.
Zwei Weißstörche stehen auf ihrem Horst. (Bild: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild)

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Mit den milderen Temperaturen kehren auch die Störche aus ihren Winterquartieren zurück. Eine Vorhut zumindest ist schon da, andere lassen sich Zeit.

Riedlingen (dpa/lsw) – Die ersten Weißstörche sind aus ihren Winterdomizilen in Südwesteuropa nach Baden-Württemberg zurückgekehrt. Exemplare seien unter anderem im Rhein- und Neckartal oder am Kaiserstuhl gesichtet worden, auch in Riedlingen (Kreis Biberach) sind sie wieder da. «Mit jeder Schönwetterperiode trifft wieder ein Schwung Weißstörche ein», sagte die Storchenbeauftragte des Landes, Judith Opitz. Die Strecke von Zentralspanien nach Baden-Württemberg legen die Vögel meist in sieben bis acht Tagen zurück.

Kaum zuhause angekommen, beginnen sie mit Nestbau: «Gleich nach der Landung in ihrem Horst beginnen die Störche, den Familiensitz frisch auszupolstern», beschreibt die Nabu-Expertin Ute Reinhard. «Beim Wiedersehen der Paare gibt es stets großes Geklapper und – sollte das Nest besetzt sein – mitunter heftigen Streit.» Bis zur Eiablage dauere es dann nur noch wenige Wochen. Störche brüten laut Nabu vor allem auf Hausdächern, Türmen, Strommasten oder Bäumen.

Die ab Mitte Februar eintreffenden Vögel sind nur die Vorhut. «Spanien als Winterquartier hat den großen Vorteil des kürzeren Hin- und Rückflugs», sagt Reinhard. Die Störche könnten früher mit dem Brüten beginnen. Vögel aus den Quartieren in Nordafrika haben es weniger eilig. Vor ihnen liegen Entfernungen von bis zu 4500 Kilometern, wenn sie in Marokko oder Mali starten. Wieder andere verbringen den gesamten Winter im Südwesten. «In Oberschwaben bleibt beispielsweise rund ein Drittel aller Tiere da», teilte der Nabu mit.

Nach Angaben des Verbands erholen sich die Weißstorch-Bestände seit einigen Jahren wieder.