Stadtgärtnerei im Auwiesengebiet weicht dem Wohnungsbau

Klaus Vochezer baut gemeinsam mit Unterstützern das Gewächshaus der Stadtgärtnerei ab.
Klaus Vochezer baut gemeinsam mit Unterstützern das Gewächshaus der Stadtgärtnerei ab. (Bild: Stadt Wangen / sum)

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Wangen – Die Vorarbeiten für die Erschließung des dritten großen Baufeldes im Auwiesenareal haben begonnen: Die Stadtgärtnerei wird derzeit abgebaut. Die Solidarische Landwirtschaftsgemeinschaft, SoLaWi Baldenhofen, baut die Gläser aus und auch das Metallgerüst zurück. Die Teile werden am neuen Standort im Argental wieder aufgebaut.

Klaus Vochezer, der auf dem Hof seiner Großeltern mit seiner Partnerin Marion Stadler eine Solidarische Landwirtschaft betreibt, freut sich über diese Gelegenheit. Sie bewirtschaften knapp ein Hektar Land mit Kartoffeln und 30 bis 40 verschiedenen Gemüsesorten, wie er erzählt. Bisher gibt es auf dem Hof kein Gewächshaus für Gemüsesorten wie Auberginen oder Paprika. Aber auch Tomaten und Wintersalate konnten bisher nicht im gewünschten Maß produziert werden. Das neue, alte Gewächshaus wird jetzt den Anbau dieser Sorten und die Anzucht von Setzlingen über den Winter ermöglichen.

Seit dem Beginn vor rund vier Jahren war Vochezer auf der Suche nach einem geeigneten Gewächshaus. Jetzt erfuhr er zufällig, dass die Stadtgärtnerei abgerissen werden sollte, um Wohnungsbau zu ermöglichen. Dann ging alles ganz schnell. Bevor der erste Schnee fällt, soll das Gewächshaus im Argental stehen.

Das Vorgehen ist ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Denn das Gewächshaus dürfte Mitte der 1960er Jahre in der Nähe von Meckenbeuren gebaut und 1991 in Wangen aufgebaut worden sein. Das jedenfalls legen die Pläne des Gebäudes und eine Einkerbung im Betonboden des Gewächshauses nahe. 

Solidarische Landwirtschaft ist eine Bewegung, die wertvolles Land „gemeinschaftlich, ökologisch und nachhaltig“ bewirtschaften will, wie es auf der Homepage von SoLaWi Baldenhofen heißt. Mitglieder dieser Gemeinschaft unterstützen diese durch den Kauf von Anteilen, oft aber auch durch Mithilfe – wie jetzt beim Ab- und Wiederaufbau des Gewächshauses – und erhalten dafür wöchentlich eine Kiste Gemüse.

(Pressemitteilung: Stadt Wangen)