Stadt Tuttlingen plant Photovoltaik-Anlage für 1500 Haushalte

Die städtischen Gebäude – hier das Rathaus – wurden bereits mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Als nächsten Schritt plant Tuttlingen jetzt eine 6 Hektar große Anlage, deren Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird.
Die städtischen Gebäude – hier das Rathaus – wurden bereits mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Als nächsten Schritt plant Tuttlingen jetzt eine 6 Hektar große Anlage, deren Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird. (Bild: Stadt Tuttlingen)

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Eine sechs Hektar große Photovoltaikanlage, die Strom für rund 1500 Haushalte erzeugt, soll auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Hasenholz entstehen. Schon 2024 soll sie ans Netz gehen. Parallel dazu bereitet die Stadt die Planung für einen eigenen Windpark vor. OB Michael Beck: „Wir wollen so viel Strom wie möglich regenerativ und vor Ort zu erzeugen. Unser Projekt ist die Tuttlinger Energiewende.“

„Die Notwendigkeit, Energie regional und regenerativ herzustellen, war noch nie so deutlich“, so OB Michael Beck, „wann also – wenn nicht jetzt?“ Aus diesem Grund plant die Stadt Tuttlingen gleich mehrere Projekte, von denen zwei bereits im kommenden Jahr begonnen werden sollen. Insgesamt sollen dafür im Haushalt 2023 auch 7 Millionen Euro für nachhaltige Energien eingestellt werden. Eine entsprechende einstimmige Empfehlung gab der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates am Montag im Rahmen der Haushaltsvorberatungen. Formell beschlossen wird der Haushalt am 12. Dezember.

Die PV-Anlage im Hasenholz soll auf dem Gelände der ehemaligen Deponie entstehen. Es muss also weder Wald gerodet noch landwirtschaftliche Fläche umgewandelt werden. Geplant ist eine Anlage mit einer Leistung von 6 Megawatt Peak. „Das entspricht rechnerisch dem Verbrauch von 1500 Durchschnittshaushalten“, so Baudezernent Florian Steinbrenner.

Mit der PV-Anlage am Hasenholz macht Tuttlingen in Sachen Ökostrom nun den nächsten großen Schritt. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Stadt Tuttlingen nahezu alle städtischen Gebäude mit PV-Anlagen ausgestattet. Während diese aber vor allem für den Eigenbedarf produzieren, soll der Strom aus Hasenholz größtenteils ins öffentliche Netz eingespeist werden. „Wir wollen so viel Strom wie möglich regenerativ und vor Ort zu erzeugen“, so OB Beck.

Die PV-Anlage am Hasenholz soll in direkter Nachbarschaft der Hackschnitzelanlage entstehen, deren Bau der Gemeinderat bereits im Oktober beschlossen hat. Hier soll Schwachholz aus dem Stadtwald zu Holzhackschnitzeln verarbeitet werden, die in Blockheizkraftwerken dann zum Heizen verwendet werden. 

Die beiden Projekte am Hasenholz sind aber nur ein Teil eines größeren Pakets, das gerade vorbereitet wird: Parallel dazu plant Tuttlingen einen Windpark mit voraussichtlich fünf Windkraftanlagen. „Mit diesen fünf Anlage können wir einen erheblichen Teil des Strombedarfs unserer Stadt decken“, so OB Beck. Derzeit werden verschiedene städtische Grundstücke untersucht, parallel dazu laufen Gespräche mit möglichen Projektpartnern.

Angedacht ist außerdem, dass überschüssiger Strom über einen Elektrolyseur in grünen Wasserstoff umgewandelt wird. „Für eine klimaneutrale Energiewirtschaft müssen wir schließlich auch Energie speichern können“, so OB Beck. Im Laufe des kommenden Jahres werden beide Projekte dann konkreter.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)