Stadt richtet Arztzimmer für Geflüchtete aus der Ukraine ein

Stadt richtet Arztzimmer für Geflüchtete aus der Ukraine ein
von links: Anna Raile, Dr. Reinhard Schuon, Ines Weber (Leiterin des Amtes für Soziales, Familie und Jugend, Petra Schömer (Stellvertretende Leiterin des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung) und Ramin Moin (Leiter der Sammelunterkünfte). (Bild: Stadt Friedrichshafen)

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Friedrichshafen – Um die medizinische Versorgung geflüchteter Menschen aus der Ukraine gewährleisten zu können, hat die Stadt Friedrichshafen in der Ailinger Straße 10 ein Arztzimmer eingerichtet. Einmal pro Woche, abwechselnd Mittwochvormittag oder Donnerstagnachmittag, werden ab sofort allgemein-medizinische Sprechstunden angeboten.

Das Sprechzimmer ist schlicht und funktional eingerichtet: eine Liege, ein Kühlschrank für Medikamente, ein abschließbarer Medikamentenschrank, ein Waschbecken sowie ein Schreibtisch und Stühle. Über eine Verbindungstür kommt man ins Wartezimmer, in dem die Patientinnen und Patienten so lange Platz nehmen können, bis sie aufgerufen werden.

Die wöchentliche Sprechstunde wird jeweils von einer Ärztin oder einem Arzt versorgt. Um Verständigungsprobleme auszuschließen, stellt die Stadt Friedrichshafen die Dolmetscher, die die Sorgen und gesundheitlichen Beschwerden vom Ukrainischen ins Deutsche übersetzen.

„Wir wollen die Menschen, die hierherkommen, allgemein-medizinisch beraten und versorgen. Damit können wir auch die Arztpraxen entlasten. Wenn nötig, stellen wir ein Medikamentenrezept aus oder überweisen die Patienten auch an Fachärzte“, so Dr. Reinhard Schuon, der sich gemeinsam mit Dr. Maren Schwarz-Erfurt beim Aufbau des Arztzimmers engagierte.

Sie stellten die Kontakte zu den behandelnden Ärzten her, koordinieren die Sprechstunden und unterstützen das Amt für Soziales, Familie und Jugend und das Amt für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung bei der Ausstattung des Zimmers. Erste Erfahrungen hatte Dr. Schuon bei der Einrichtung eines Arztzimmers in der städtischen Unterkunft in der Keplerstraße 7.

Beschafft wurde das Inventar über die Mitarbeitenden der Feuerwehr Friedrichshafen. Alles aufgebaut haben es die Mitarbeitenden der städtischen Baubetriebe, des Amts für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung und des Amtes für Soziales, Familie und Jugend.

Wer zur Sprechstunde kommen will, muss sich vorher per E-Mail an [email protected] anmelden.

Die Ausstattung des Arztzimmers wurde durch eine Spende der Rolls-Royce Power Systems AG in Höhe von 15.000 Euro und eine weitere private Spenderin finanziert. Mit den Spendenmitteln war es möglich, das Arztzimmer vollständig einzurichten und so für die Geflüchteten aus der Ukraine eine erste Anlaufstelle zu schaffen, die ihnen die Sorgen bei medizinischen Problemen nimmt.

„Gemeinsam haben Mitarbeitende, Betriebsrat und Geschäftsführung von Rolls-Royce Power Systems nach Ausbruch des Krieges sehr schnell eine Spendensumme von 300.000 Euro auf die Beine gestellt. Dieser Betrag soll den Menschen in der Ukraine und den Geflüchteten hier vor Ort im Bodenseekreis helfen. Medizinische Hilfe ist Teil der Grundversorgung und wir freuen uns, dass wir mit der Ausstattung des Arztzimmers einen Beitrag dazu leisten konnten“, sagt Christoph Ringwald, Leiter Kommunikation bei Rolls-Royce Power Systems.

Aktuell sind in Friedrichshafen 663 ukrainische Geflüchtete gemeldet, darunter 89 Kinder von 0 bis 6 Jahren und 167 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 16 Jahren. 342 Ukrainerinnen und Ukrainer sind derzeit in städtischen Wohnungen und Unterkünften untergekommen, 321 Geflüchtete leben in privaten Unterkünften bei Häflerinnen und Häflern.

Für alle, die die Flüchtlingsarbeit vor Ort finanziell unterstützen möchten, sind Spenden möglich unter
Stadt Friedrichshafen
IBAN: DE88 6905 0001 0020 1050 94
BIC: SOLADES1KNZ
Verwendungszweck: Ukraine-Hilfe Friedrichshafen

Alle Infos zur Ukraine-Hilfe der Stadt Friedrichshafen unter www.friedrichshafen.de/ukraine.

(Pressemitteilung: Stadt Friedrichshafen)