Denkmalbehörden sind mit Sanierungsplänen einverstanden Stadt Mengen erteilt Baugenehmigung für Kuhn-Haus

Stadt Mengen erteilt Baugenehmigung für Kuhn-Haus
Gut gelaunt präsentieren Bürgermeister Stefan Bubeck (dritter von rechts) und Manfred Löffler (Zweiter von rechts) die Baugenehmigung für das Kuhnsche Haus. Gemeinsam mit Cornelia Hund von der unteren Denkmalbehörde (rechts), Architekt Karl-Josef Greinacher (links) sowie Peter und Tobias Löffler soll das Projekt weitergeführt werden. (Bild: Stadt Mengen)

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Barrierefrei erreichbar und denkmalgeschützt soll das Fachwerkgebäude in der Mengener Hauptstraße werden. Das sogenannte Kuhnsche Haus ist mehrere hundert Jahre alt und ein Hingucker für Einheimische und Auswärtige. Nun ist nach fast 20 Jahren der Planung eine große Hürde genommen wurden: Die Baugenehmigung für die Sanierung wurde erteilt. Ganz zur Freude aller Beteiligten. Warum es jedoch so lange gedauert hat erklärt die Stadt Mengen.

Was lange währt, wird gut, besagt ein Sprichwort. Das gilt auch für das Kuhnsche Haus in Mengen. Mit seinen 426 Jahren ist das Gebäude zum einen aus Mengens Stadtmitte nicht mehr wegzudenken, und zum anderen denkmalgeschützt. Erst kürzlich, um genau zu sein im vergangenen Jahr, ist das ehemalige Kaufmannshaus in das Denkmalbuch eingetragen worden.

Damit summierten sich seit dem Kauf durch die Firma Manfred Löffler 2004 die baurechtlichen Vorschriften, um das Gebäude zu sanieren. Eine Hürde, die gemeinsam mit der Stadt Mengen gemeistert wurde, war der barrierefreie Eingang. Der Gewölbekeller des Hauses ist zur planerischen Herausforderung geworden, da er sich bis zu den wenigen Treppenstufen erstreckt. Doch hier sind sich nun Denkmalbehörde, Stadt und Bauherr einig geworden: Die Spitze des Kellers wird abgeflacht und so ein barrierefreier Zugang geschaffen. „Das ist essenziell, falls eine öffentliche Nutzung in Betracht kommt“, informieren Bürgermeister Stefan Bubeck, Bauherr Manfred Löffler und Architekt Karl-Josef Greinacher.

Sie alle kamen mit Cornelia Hund von der unteren Denkmalbehörde der Stadt zusammen, um die Genehmigung zu verkünden. Ein wichtiger Schritt, so Bürgermeister Bubeck, denn viele Mengener fragen nach, wie es nach Jahren des Leerstands um das Kuhnsche Haus steht.

Die Dauer der Projektplanung erklären sich die Beteiligten vor allem mit den komplexen und strengen Bauvorschriften für das denkmalgeschützte Gebäude. Hinzu kamen diverse Wechsel bei den zuständigen Mitarbeitern der oberen Denkmalbehörde, was das Voranbringen nochmals verzögerte. Letztlich mussten auch mehrere Gutachten – darunter ein Brandschutzkonzept, eine Schadenskartierung und diverse bauhistorische Untersuchungen – bis zum heutigen Tag erstellt werden, was ebenfalls Zeit und vor allem auch Kosten verursachte.

Bisher liegen Planungs- und Sanierungskosten bei geschätzten 3,5 Millionen Euro, die zumindest teilweise durch Zuschüsse aus dem Programm der Städtebauförderung finanziert werden. „Jeder hat sich bemüht und wir haben gut Hand-in-Hand geschafft“, fasst es Bauamtsmitarbeiterin Cornelia Hund zusammen. Das bestätigt Manfred Löffler. Er lobt die Unterstützung der Mitarbeiter der Stadtverwaltung und die von Bürgermeister Stefan Bubeck.

Für das Unternehmen ist es nicht das erste Denkmal, aber ein besonderes. In Mengen ist das Kuhn-Haus in der Hauptstraße, die zwar von Fachwerkbauten gesäumt ist, einzigartig, wie aus dem Denkmalporträt, das das Regierungspräsidiums Tübingen in Auftrag gegeben hat, hervorgeht. Zum einen weise das Zierfachwerk der Giebelseite eine gestalterische Besonderheit auf und zum anderen ist das sogenannte „Blaue Zimmer“ erhalten.

Neben dem Bild des Mengener Malers Leo Bauer, das Ruth und Naomi auf dem Weg nach Bethlehem zeigt, ist teilweise Blattgold für die Farbe an der Wand verwendet worden. Dieses Zimmer soll komplett erhalten werden, was für große Teile der Bausubstanz gilt, wie Bauunternehmer Löffler sagt.

Im Erdgeschoss ist eine öffentliche Nutzung denkbar, in den oberen Stockwerken, die aus zwei Dachgeschossen und zwei Obergeschossen bestehen, sollen zudem Wohnungen entstehen. Die Arbeiten sollen noch im Frühjahr 2023 beginnen. „Wir freuen uns, dass es bald losgeht“, bekräftigt Bürgermeister Bubeck.

(Pressemitteilung: Stadt Mengen)