Stadt Lindau macht auswärtigen Langzeitparkern auf dem Hartplatz Zech mit Niedrigstgebühren ein unerklärliches Geschenk

Stadt Lindau macht auswärtigen Langzeitparkern auf dem Hartplatz Zech mit Niedrigstgebühren ein unerklärliches Geschenk
Parken / Parkplatz / Symbolbild (Bild: pixabay)

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Lindau – In der Stadtratssitzung vom 19. Januar wurde beschlossen, den Hartplatz in Zech als Parkplatz für Langzeitparker zur Verfügung zu stellen. Die unerklärlich niedrigen Parkgebühren widersprechen jedoch dem Prinzip des ökologischen Mobilitätsmanagements, Gäste verstärkt über die Bahn und gerade auch den neuen Bahnhof Reutin nach Lindau zu locken, so der AfD-Ortsverband Lindau in seiner Pressemitteilung.

Die Ausweisung des Hartplatzes in Zech als Langzeitparkplatz für maximal 14 Tage Parkdauer ist eine logische Ergänzung zur Zielsetzung, den innenstadtnahen Parkraum P1 und P2 verstärkt Tagesgästen zur Verfügung zu stellen, die im Sommer die Gartenschau besuchen und einen Shuttleservice nutzen werden. Die Gesamtkonzeption des Lindauer Mobilitätsmanagements für Urlaubsgäste zielt eigentlich darauf ab, möglichst viele Urlauber per Bahn in die Stadt zu holen und mittels „Echt Bodensee Card“ ab diesem Frühjahr autofreie Mobilität im Stadtgebiet und der Bodenseeregion zu ermöglichen. Für dieses Angebot wurde gezielt der Kurbeitrag erhöht.

Ganz im Widerspruch hierzu bestätigte der Stadtrat in seiner Sitzung vom 19. Januar die Gebühren für den Hartplatz Zech auf erstaunlich niedrige 2,00 Euro pro Tag festzulegen. Eine so niedrige Parkgebühr ist sonst nirgendwo in der gesamten Bodenseeregion, geschweige denn in direkter Seenähe zu finden. Es ist zu erwarten, dass diese attraktive Gebühr lediglich Mitnahmeeffekte erzeugen wird und mehr auswärtige Langzeitparker anzieht. Wenn diese jedoch insbesondere als überregionale Fernradwanderer kaum einen Euro in der Stadt lassen, ist dieses Gebührenkonzept weder bezüglich des den unerwünschten Autoverkehr begünstigenden negativen Lenkungseffekts, noch im Hinblick auf die schlechte Finanzlage der Stadt sinnvoll. Stadtrat Dr. Rainer Rothfuß hatte die Anhebung der Gebühr auf 5,00 Euro entsprechend der beschlossenen Erhöhung der Tagesgebühr für P1 und P2 von 5,00 auf 7,00 Euro zur Abstimmung vorgeschlagen: „Die unerklärlich niedrige Parkgebühr von 2,00 Euro pro Tag führt dazu, dass sich die für den Langzeitparkplatz nötigen Investitionen kaum amortisieren. Niemand würde sich durch eine Gebühr von 5,00 Euro pro Tag abschrecken lassen. Die Stadt verschenkt so dringend benötigte Einnahmen im fünfstelligen Bereich.“ Leider fand die Gebührenanpassung keine Mehrheit im Stadtrat.

Es ist zudem Lindauer Bürgern kaum zu vermitteln, warum sie auf der Insel über zwei Euro pro Stunde an Parkgebühren bezahlen sollen, während Auswärtige, die vielfach nicht einmal in Lindau übernachten wollen, ihr Fahrzeug für weniger Geld einen ganzen Tag abstellen können sollen. Zudem bittet der AfD-Ortsverband Lindau die Stadtverwaltung, die Einführung einer Parkgebühr für LKWs in der Robert-Bosch-Straße zu prüfen. Wenn Raststätten üblicherweise Gebühren von 20 Euro pro Nacht für die Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten von den Speditionsunternehmen verlangen, ist es nicht Aufgabe der Stadt Lindau, diese durch kostenloses Parken ins Stadtgebiet zu locken, wo die Brummis gefährlich die Straßeneinmündungen wie etwa an der Breiten Straße verstellen.

Quelle: AfD-OV Lindau (Bodensee)