Stadt erhält 3 Millionen Euro Fördergelder für Klimafolgenanpassung

Große Freude: Ravensburg hat sich mit der Idee eines
Große Freude: Ravensburg hat sich mit der Idee eines "Schussenparks" beworben und den Zuschlag bekommen. (Bild: Stadt Ravensburg/Felix Kästle)

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„Mehr Grün, mehr blau“: Schussenpark bringt Natur in die Stadt

Ravensburg – Freude im Ravensburger Rathaus und im Gemeinderat. Die Stadt erhält für ihre überzeugende Planung zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels einen Zuschuss des Bundes in Höhe von 3 Mio. Euro, um einen Park an der Schussen hinter dem Bahnhof zu realisieren.

Zwischen Bahnhof und Gewerbegebiet soll die Schussen erlebbar und damit zugänglich gemacht werden. Bislang fließt die Schussen in einem wenig attraktiven Kanal, daneben stehen Autos auf Parkplätzen, die meisten Flächen sind asphaltiert. Nun ist geplant, einen Park „mit viel Grün und Blau“, also mit Bäumen und Wasserläufen zu schaffen. Die Schussen soll dabei ein aufgelockertes Flussbett erhalten. Die Straßenfläche und der bestehende Park & Ride-Parkplatz müssen weichen. Dadurch würden in diesem kühlenden Grünzug attraktive Erholungsflächen entstehen; ein Ort der Erholung für Jung und Alt, für Familien und für Spaziergänger. Auch ein Café oder Dergleichen ist denkbar, ebenso kleinere Spiel- und Sportflächen.

Das Förderprogramm des Bundes gewährt ausgesuchten Städten gezielt finanzielle Mittel für Klimaanpassungen und Modernisierungen in urbanen Räumen. Ravensburg hat sich mit der Idee eines „Schussenparks“ beworben und den Zuschlag bekommen.

Fast alle Städte in Deutschland leiden unter den Folgen des Klimawandels. Das ist heute bereits auch in der Ravensburger Kernstadt zu spüren. Dort wird es in den Sommermonaten deutlich wärmer als in anderen Lagen der Stadt. Durch mehr Grün, z.B. durch Wiesen und Bäume, durch mehr Wasserflächen und durch mehr Schatten, versuchen die Stadtplaner die Städte besser vor Extremtemperaturen zu schützen. Genau dies wird mit der Planung der Stadt erreicht. 

Die Stadt geht von Kosten von insgesamt rund vier Millionen Euro aus. Der Förderbetrag für Ravensburg liegt bei drei Millionen Euro. Der Anteil der Stadt würde danach noch bei gut einer Million liegen. So die bisherige Kalkulation. Genaue Berechnungen sollen nun folgen. Anschließend wird feststehen, welchen Anteil die Stadt am Ende genau zu stemmen hat.

Oberbürgermeister Daniel Rapp sieht die einmalige Chance, einen lang ersehnten Wunsch der Ravensburgerinnen und Ravensburger zu erfüllen. „Unter intensiver Bürgerbeteiligung haben wir im Jahr 2014 den Stadtentwicklungsplan erstellt. Ein großer Wunsch darin ist, die Schussen erlebbar zu machen. Dazu haben wir jetzt die Chance. Ich kenne keine Stadt, die aus ihrer Lage an einem Fluss so wenig macht wie Ravensburg. Und nun die Verknüpfung mit dem Ziel, die Erwärmung der Ravensburger Innenstadt zu reduzieren: besser geht es nicht. Ich danke unserem Bundestagsabgeordneten, dass sie sich für unsere Bewerbung für das Förderprogramm eingesetzt haben. Insbesondere unserem Bundestagsabgeordneten Axel Müller, bei dem als direkt gewähltem Wahlkreisabgeordnetem die Bewerbungen koordiniert wurden, danke ich sehr!“

Die Stadtverwaltung möchte nun zügig in die Detailplanungen einsteigen. Diese werden in der Öffentlichkeit und in der Politik diskutiert. 2024 soll der Park dann fertig sein.