Stadt Aulendorf beschließt Umsetzung eines Starkregenrisikomanagements

Diese großen hohen Niederschlagsmengen bei Starkregenereignissen liegen meist über den hydraulischen Bemessungsgrenzen der unterirdischen Kanalleitungen und Versickerungsanlagen.
Diese großen hohen Niederschlagsmengen bei Starkregenereignissen liegen meist über den hydraulischen Bemessungsgrenzen der unterirdischen Kanalleitungen und Versickerungsanlagen. (Bild: picture alliance / SULUPRESS.DE | Torsten Sukrow/SULUPRESS.DE)

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In den letzten Jahren gab es vermehrt Starkregenereignisse, Experten gehen von einer weiteren Zunahme aus. Lokale extreme Niederschläge von z.B. mehr als 40, 60, oder mehr als 100 Litern pro m² in einer Stunde treten vorwiegend in den Sommermonaten in Verbindung mit heftigen Gewittern auf und insbesondere im städtischen Raum kann dies hohe Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und gestalteter Natur verursachen.

Im Gegensatz zu Hochwasser an großen Flüssen ist der genaue Ort und Zeitpunkt von Starkregen kaum vorhersagbar. Die meisten Betroffenen werden von solchen Ergebnissen daher komplett überrascht. Zudem hat der Flächenverbrauch und die Versiegelung stark zugenommen. Deshalb kann der Starkregen schlechter abfließen.

Diese großen hohen Niederschlagsmengen bei Starkregenereignissen liegen meist über den hydraulischen Bemessungsgrenzen der unterirdischen Kanalleitungen und Versickerungsanlagen, sodass im Starkregenfall die vorhandene Kanalisation das anfallende Regenwasser oftmals nicht schnell genug aufnehmen kann.

Das Wasser verbleibt dadurch an der Geländeoberfläche und kann dadurch Überflutungen verursachen – insbesondere an Bebauungen und an der Infrastruktur in Geländesenken, mit entsprechendem Sach- und im schlimmsten Fall Personenschäden. Besonders gefährdete Objekte sind Wohn- und Industriegebäude, Infrastruktureinrichtungen und Verkehrsanlagen.

Die Höhe der Schäden nimmt immer mehr zu. Insbesondere Gebäude sind vielfältigen Gefahren durch Kellerabgänge und Lichtschächte, sowie fehlender oder nicht funktionierender Rückstausicherung in der Gebäudeentwässerung ausgesetzt.

Mit Förderung des Landes hat die Stadt sich entschieden, einen Leitfaden für eine Überprüfung der Kanalleitungen zu erarbeiten. Im Rahmen der Erarbeitung wird auch eine Gefahrenkarte erarbeitet. Potentielle Überflutungsgefährdungen können somit ermittelt und dargestellt werden. Die Starkregengefahrenkarten sind ebenso ein wichtiges Arbeitsinstrument für Alarm- und Einsatzpläne.

Mit den Ergebnissen dieses Leitfadens können eventuelle Handlungskonzepte, auf deren Grundlage dann künftig durch entsprechende Vorsorgemaßnahmen Schäden reduziert bzw. vermieden werden sollen, erarbeitet werden.

Die Stadt erhält eine Förderung von 70 % für die Umsetzung des Leitfadens.

(Quelle: Stadt Aulendorf)