Großer Aufwand und Kampf der HSG Konstanz in Essen bleiben unbelohnt

Großer Aufwand und Kampf der HSG Konstanz in Essen bleiben unbelohnt
Luca Schwormstede von der HSG Konstanz. (Bild: Michael Elser)

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Großer Aufwand, großer Kampf – am Ende wieder unbelohnt. Die HSG Konstanz unterliegt beim TuSEM Essen, der daheim weiter ungeschlagen bleibt und seinen vierten Sieg im vierten Heimspiel feierte, mit 30:33 (15:18) und musste sich nicht nur wegen drei vergebener Siebenmeter über die vertane Chance auf die ersten Punkte grämen. Schon am Sonntag (17 Uhr) findet das nächste Heimspiel gegen GWD Minden statt.

„Bekommen es noch nicht gedreht“

„Wir kämpfen, investieren unglaublich viel – aber bekommen es noch nicht gedreht“, sagte Trainer Vitor Baricelli und betonte: „Noch nicht. Wir hören nie auf.“ Das war auch das Motto seiner Mannschaft in Essen. Oft war die HSG dran, hatte viele Möglichkeiten, den Gastgebern das Leben noch schwerer als ohnehin schon zu machen. Bis zum 6:5 aus Konstanzer Sicht durch Jonas Hadlich legten die Gäste vor – ließen aber bereits in dieser Phase viel liegen.

Wie etwa den ersten von insgesamt drei Versuchen von der Siebenmetermarke, die nicht den Weg in Ziel fanden. Stattdessen bekamen die Konstanzer in den ersten 15 Minuten schon drei Zeitstrafen aufgebrummt und lagen beim 10:7 das erste Mal mit drei Toren in Rückstand.

Starker Innenblock Stotz/Pliuto

Das Spielglück lag dabei wahrlich nicht auf Seiten der HSG, die von einem laustarken Fanblock und den Ultras aus Velbert eine bemerkenswerte Unterstützung erfuhr. Bei den Siebenmetern traf man zuerst den Pfosten, dann per Aufsetzer die Latte. Fütterte aber auch den TuSEM mit leichten Fehlern, die dieser eiskalt ausnutze. Plötzlich stand es nach einem Doppelschlag von Felix Eißing 17:11.

Am fehlenden Willen lag es jedoch nicht. Mit einer starken Abwehr – allen voran im Innenblock mit Michel Stotz und Nikita Pliuto – sowie einem gut aufgelegten Tom Göres im Tor stemmten sich die Gäste dagegen. Dreimal bot sich so die Chance zum 18:15 – dreimal ließen sie sie aus. Erst Felix Sproß im vierten Anlauf verkürzte tatsächlich mit dem 15. Treffer seiner Farben auf nur noch drei Tore.

„In ein paar Momenten völliger Blackout“

Baricelli sah erneut das Problem, dass „wir in ein paar Momenten einen völligen Blackout bekommen. Leichte Fehler machen, klare Chancen auslassen.“ Nicht so direkt nach der Pause. Hadlich und Maxim Pliuto besorgten den Anschluss zum 18:17. Neun Minuten blieb Essen in dieser Phase ohne Torerfolg, bis Eißing den Bann zum 19:17 (33.) brechen konnte. Konstanz unterlief danach ein Offensivfoul bei der Chance zum Ausgleich, rieb sich wieder in der Deckung auf. Doch nach einer Parade und einem Block setzte Essen den dritten Versuch zum 20:18 in die Maschen.

Ein Wechselfehler mit folgender Unterzahlsituation beim Stand von 21:19 tat sein Übriges. Der Traditionsverein aus dem Ruhrpott nutzte diese zum 23:19. Immer wieder konnte dieser sich, wenn nichts mehr ging, auf Junioren-Nationalspieler Felix Göttler verlassen, dem an diesem Tag fast alles und insgesamt neun Tore gelangen. So auch ein kurioses Kuller-Tor aus schier unmöglicher Position per Aufsetzer am verdutzten Göres vorbei – Göttler nahm es mit einem breiten Grinsen im Gesicht dankend an.

„Natürlich gerade sehr frustrierend“

Das Muster blieb auch danach immer dasselbe: Konstanz kam mit großer Moral heran – musste aber beim 30:26 den nächsten bitteren Rückschlag hinnehmen, als ein Abpraller am Rücken von Göres und von dort im Tor landete. Immer, als es noch einmal richtig heiß hätte werden können, brachten sich die Gäste mit einem Pass ins Seitenaus oder zu überhasteten Abschlüssen selbst um die Chancen auf mehr. Bis zuletzt hatten sie alles versucht und von 32:27 noch einmal auf 32:30 verkürzt.

Dass man dabei die erste Mannschaft war, die in dieser Saison mehr als 23 Tore in Essen erzielen konnte, die gute kämpferische Leistung und Lob vom Gegner war da nur ein schwacher Trost. „Natürlich ist das gerade sehr frustrierend“, gab Baricelli zu Protokoll. „Aber wir geben weiter alles, um das zu drehen. Die Intensität war da.“

Nächstes Heimspiel schon am 3. November

Es geht Schlag auf Schlag weiter für die HSG Konstanz. Die nächste Chance zum Befreiungsschlag bietet sich bereits am Sonntag, 3. November, wenn um 17 Uhr der aktuelle Tabellenvierte GWD Minden am Schänzle gastiert. Tickets sind unter www.hsgkonstanz.de/tickets erhältlich.

(Vereinsmitteilung: HSG Konstanz/ Andreas Joas)