Die Handballerinnen der „Blisshards“ übernehmen die Spitzenposition

Janina Kordes (Nummer 15) und ihre HSG-Handballerinnen behalten die Punkte am See.
Janina Kordes (Nummer 15) und ihre HSG-Handballerinnen behalten die Punkte am See. (Bild: Alex Hoth)

Friedrichshafen (tmy) – Das Damenteam der HSG Friedrichshafen-Fischbach hat dank eines 31:25-Derbysieges gegen die SG Argental II in der Handball-Bezirksklasse die Tabellenführung erobert. Doch bis es soweit gewesen ist, mussten sich die Gastgeberinnen in der Häfler Bodenseesporthalle mächtig strecken.

„Ich hatte zu Beginn das Gefühl, dass wir gegen uns selbst spielen“, sagte der siegreiche HSG-Trainer Alex Stehle hinterher. Und tatsächlich: Es war nicht zu übersehen, dass die Gäste auf den bisherigen Tabellenzweiten richtig gut eingestellt waren. Kein Wunder, hatte doch der neue SGA-Coach Damir Turnadzic die HSG FF in den vergangenen fünf Jahren betreut.

Bis zum 4:4-Zwischenstand in Minute elf entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Bis, ja bis sich Friedrichshafen-Fischbach vor Anhängern aus beiden Fanlagern leichte Vorteile erspielte. Dennoch blieb die Reserve des Landesligisten aus dem Argental in Schlagdistanz. Bis zur Pause war die SGA II wieder dran, es ging mit einem 12:13-Rückstand in die Kabine.

Die ersten Minuten des zweiten Abschnitts gehörten dem Favoriten, der die stabilere Abwehr stellte und mehr Torgefahr entwickelte, obwohl sich Spielmacherin Annika Nothelfer an der „kurzen Leine“ wiederfand. Dieses taktische Mittel wählte jedoch auch Stehle – und zwar gleich doppelt – da er genau wusste, was sein Vorgänger mit seinem neuen Team so vorhatte.

Nachdem man noch einmal auf 15:16 verkürzte (36.), wuchs der Gäste-Rückstand Tor um Tor an. Ja, die HSG FF wusste mit der größeren Chanceneffektivität zu überzeugen und nutzte beinahe jeden Fehler im Tempogegenstoß aus – 17:24 in der 45. Minute. Diesen Vorteil ließen sich die Häfler Handballerinnen nicht mehr nehmen und holten sich von den Fans Applaus ab.

31:25, der sechste Sieg in Serie. „Wir hatten in der Anfangsphase große Probleme, zum Torerfolg zu kommen. Unter dem Strich müsste das Ergebnis eigentlich höher ausfallen, weil wir extrem viel verworfen haben. Erst nachdem wir die Abwehr umstellten, wurde es besser. Dann haben wir den Gegner zu einigen Fehlern gezwungen“, bilanzierte Alex Stehle.

Und Damir Turnadzic? Der fasste die verdiente Niederlage wie folgt zusammen: „Wir haben alles, was in unserer Macht stand, versucht und über 40 Minuten richtig gut dagegengehalten. Ich bin dennoch stolz auf meine Mannschaft, die sich nicht hängen lassen hat. Aber Friedrichshafen hat unsere Schwächephase in der zweiten Halbzeit eiskalt ausgenutzt.“

Nach dem Abpfiff umarmten viele Spielerinnen ihren ehemaligen Coach, der sich mit seiner neuen Mannschaft weiterhin im Aufbau befindet, während die HSG-Handballerinnen ihre hohen Ambitionen erneut unterstrichen. Vorerst haben sie nämlich Platz eins übernommen. „Gipfelstürmerinnen“ stand auf dem offiziellen Spieltags-Plakat der HSG FF – gesagt, getan.  

Den kompletten Spielfilm mit beiden Aufstellungen und allen Torschützinnen kann man unter https://bit.ly/3cAWPui nachlesen.