Spektakulär: Mit dem Heli 2.000 kranke Bäume aus Moorgebiet ausgeflogen

Die Baumstämme waren ca. zehn Meter lang und hängten an einer Seilwinde des Hubschraubers.
Die Baumstämme waren ca. zehn Meter lang und hängten an einer Seilwinde des Hubschraubers. (Bild: Forst BW)

Kisslegg (le) – Ende Februar fand in Rempertshofen eine spektakuläre Aktion aus der Luft statt. Aus einem Moorgebiet wurden per Hubschrauber rund 2.000 gefällte Baumstämme abtransportiert. Ein Fichtenwald in einer Naturschutzfläche wurde entfernt. Viele der Bäume waren bereits krank.

Aktion war nur über die Luft möglich

Da der Boden auf der Fläche sehr weich war, hätte eine Befahrung mit den üblichen Gerätschaften große Schäden verursacht. „Die sonst sehr oft eingesetzte Seilkrantechnik war über die lange Distanz zu schwierig, da im Moor keine Stütze aufgestellt werden konnte,“ so Forst BW. Der Verein für Naturschutz- und Landschaftspflege und die angrenzenden Landwirte stellen Lagergrundstücke für das Holz zur Verfügung. Aktuell müssen noch die Wurzelstöcke der Bäume gefräst werden, da eine Moorwiese entstehen soll.

Zum Schutz von Faltern und Vögeln

Moorexperte Daniel Masur vom Regierungspräsidium Tübingen: „Die Maßnahme dient auch der Rückentwicklung und der Förderung von Lebensräumen für die auf den angrenzenden Flächen vorkommenden, naturschutzfachlich besonders bedeutenden und stark gefährdeten Arten wie z. B. der Lungenenzian-Ameisenbläuling, Wachtelweizen-Scheckenfalter, Baldrian-Scheckenfalter, Randring-Perlmuttfalter, Spatelblättriges Greiskraut und Co. Diese sollen dadurch langfristig gefördert und in ihrem Erhalt gesichert werden. Vom Aussterben bedrohte Arten wie der Kiebitz, das Braunkehlchen oder die Bekassine benötigen großflächige, überwiegend störungsfreie und sehr kulissenarme Flächen, um sich dort anzusiedeln.“