Spätherbst mit viel Inversion und Nachtfrost: Wintereinbruch mit Schnee in Sicht?

Das ruhige Spätherbstwetter mit Inversion geht bis Mitte nächster Woche weiter.
Das ruhige Spätherbstwetter mit Inversion geht bis Mitte nächster Woche weiter. (Bild: Ann Katrin Schiweck)

Lindau/Bodensee (nk) – Seit längerer Zeit erleben wir am Bodensee klassisches Novemberwetter mit viel Inversion (Hochnebel, Nebel) und kalten Nächten. Auch die Tage fallen zunehmend kühler aus. An dieser Wetterlage wird sich übers Wochenende bis Mitte nächster Woche wenig ändern. Anschließend kommt neuer Schwung in die Wetterküche: Eine große Umstellung könnte uns den Frühwinter mit Frost und Schneeflocken bescheren. 

Der Samstag startet im Vorhersagegebiet (Bodenseegebiete) verbreitet relativ kalt. In den frühen Morgenstunden zeigt das Thermometer meist 0 bis 3 Grad an, die der Jahreszeit ungefähr entsprechen. In Teilen des Allgäus und einzelnen Muldenlagen ist mit leichtem Luftfrost zu rechnen. In der Kombination aus Hochnebel, Nebel und den Frühwerten beginnt der Tag spätherbstlich. 

Tagsüber steigen die Temperaturen in unterschiedlicher Geschwindigkeit an. Je nach dem, wann sich Hochnebel und Nebel auflösen, erreichen die Höchstwerte bis nachmittags 3 bis 6 Grad. Die Sonne kommt spätestens am Nachmittag häufig noch zum Vorschein, ehe sich nach Einbruch der Dunkelheit wieder Nebelfelder ausbreiten. 

Hochnebel, Nebel und regional Sonnenschein am Samstag.
Hochnebel, Nebel und regional Sonnenschein am Samstag. (Bild: Pixabay)

Am Sonntag, Montag und Dienstag ändert sich an den Temperaturen und dem Wettergeschehen weiterhin recht wenig. Aufgrund von wenig Wind bleibt die sogenannte Inversion zur aktuellen Jahreszeit weiter vertreten. Die Höchstwerte klettern an diesen Tagen je nach Nebel- und Wolkenauflösung auf 4 bis 7 Grad. Im Dauergrau bleibt es spürbar kühler, während es mit Sonnenschein für ein paar Stunden gefühlt sogar mild wird. 

Der Wind spielt beim Wettergeschehen weiterhin kaum mit. Am Montag weht der Wind vorübergehend etwas stärker – der Hochnebel und Nebel wird quasi umgewandelt in Wolken mit etwas Sonne. In den Nächten droht bei längerem Aufklaren die Gefahr von Nachtfrost, die mit der Luftfeuchtigkeit von Nebel stellenweise zu Straßenglätte führen kann. 

Mittwoch/Donnerstag: Die Wetterlage kippt 

Am Mittwoch scheint die Wetterlage in der Höhe langsam zu kippen, wobei wir davon am Erdboden am Mittwoch noch kaum etwas merken. In 1.500 m Höhe (850 hPa) machen sich deutlich kältere Luftmassen auf den Weg nach Mitteleuropa, die uns dann am Donnerstag von den Polarregionen her erreichen. 

Bis Mittwoch bleibt es beim klassischen Novemberwetter.
Bis Mittwoch bleibt es beim klassischen Novemberwetter. (Bild: Pixabay)

Über unseren Köpfen (rund 1.500 m Höhe) liegen die Luftmassentemperaturen folglich mit 0 bis -3 Grad im leichten Frostbereich. Diese Kaltluft in der Höhe intensiviert sich zum 01.Advents-Wochenende vermutlich nochmals. Eine Vielzahl der Wettermodelle berechnen frühwinterliche Luftmassen, die sich über uns etablieren könnten. 

Kältere Luftmassen erreichen uns am Donnerstag.
Kältere Luftmassen erreichen uns am Donnerstag.

Aus den aktuellen Wetterkarten der verschiedenen Modellberechnungen kann man also eine einheitliche Tendenz herauslesen: Es wird kälter, im Süden (Alpenrand) und in der Mitte des Landes mutmaßlich sogar frühwinterlich kalt. Dort sind ab Donnerstag und Freitag sogar die ersten Schneefälle der nahenden Wintersaison möglich. Tagsüber wären entlang des Bodensees nur noch leichte Plusgrade drin. 

Einen “massiven Wintereinbruch” oder gar eine “Einwinterung” bis ins Tiefland (z.B. Ruhrgebiet, Küstenregionen), wie er hier und da angekündigt wurde, ist momentan unwahrscheinlich. Vielmehr stellt sich im Flachland nass-kaltes “Schmuddelwetter” ein, wo sich örtlich ein paar Schneeflocken verirren kann. 

Die ersten Schneeflocken sind am Bodensee ab Ende nächster Woche drin.
Die ersten Schneeflocken sind am Bodensee ab Ende nächster Woche drin. (Bild: Pixabay)

Bis dahin bestehen allerdings noch ein paar Unsicherheiten, die die sich innerhalb der Großwetterlage weiter abspielen. 

In einem Wetter-Spezial betrachten wir die Gesamtentwicklung am Wochenende genauer und werfen ein Auge auf den 01. Advent und den nahenden ersten meteorologischen Wintermonat, Dezember.