Berlin – Ohne Sonnenschutzmittel geht im Sommer nichts. Sie können Sonnenbrand vorbeugen, schützen aber nicht unbegrenzt. Die Stiftung Warentest hat untersucht: Von 20 Sonnencremes, Sprays und Lotions sind vier mangelhaft, darunter drei Naturkosmetika. Die meisten Produkte schützen die Haut aber zuverlässig, auch preisgünstige.
Was gehört zu einem perfekten Sommer? Auf die Liste schreiben wir: Sonne, Strand und Eis essen, aber auch UV-Schutz für die Haut. Denn die UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht kann zu schmerzhaftem Sonnenbrand, frühzeitiger Hautalterung und langfristig auch zu Hautkrebs führen.
Preisgünstige überzeugen schon ab 1,12 Euro
Davor schützen sollen Sonnencremes, -lotionen und -sprays mit hohem oder sehr hohem Sonnenschutzfaktor (30, 50 und 50+). Die Stiftung Warentest hat 20 geprüft. Die gute Nachricht: 16 Produkte schützen zuverlässig vor UV-Licht, neun davon sind insgesamt sehr gut. Auch besonders preisgünstige Lotionen überzeugen. Sie gibt es schon ab 1,12 Euro pro 100 Milliliter.
Schlappe für fast alle Naturkosmetika
Die schlechte Nachricht dürfte vor allem Naturkosmetik-Fans enttäuschen: Drei der vier zertifizierten Naturkosmetikprodukte im Test können wir nicht empfehlen. Sie unterschreiten den auf der Packung angegebenen Schutzfaktor (UVB-Schutz) zum Teil deutlich und schneiden deshalb mangelhaft ab. Gleiches gilt für ein konventionelles Spray. Drei der vier mangelhaften Produkte bieten außerdem keinen ausreichenden UVA-Schutz.
Das bietet der Sonnencreme-Test der Stiftung Warentest
Die Tabelle zeigt Bewertungen der Stiftung Warentest für 20 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30, 50 oder 50+. Mit dabei: Klassiker wie Nivea, Garnier und Ladival, aber auch Produkte von dm, Rossmann und Lidl sowie aus der Apotheke von Avène, Eucerin und La Roche-Posay.
Nur wer richtig cremt, ist richtig geschützt
Selbst die besten Sonnenschutzmittel können nur sicher schützen, wenn sie reichlich genutzt werden: Cremes, Lotionen und Sprays also immer wieder großzügig auf der Haut verteilen. Vor allem wer viel schwitzt, schwimmt oder planscht, sollte fleißig nachcremen. Aber: Nachcremen verlängert nicht die maximale Schutzdauer. Die Haut braucht deshalb regelmäßig längere Schattenpausen. Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten, denn ihre Haut ist noch deutlich sonnenempfindlicher als die von Erwachsenen.
Der Test „Sonnenschutzmittel“ erscheint am 24. Juni unter www.test.de/sonnenschutz.
Die Verbraucherzentrale warnt:
Vorsicht bei alter Sonnencreme mit dem UV-Filter Octocrylen: Dieser UV-Filter kann sich mit der Zeit in Benzophenon umwandeln. Benzophenon kann allergische Hautreaktionen auslösen und über die Haut aufgenommen werden. Es wurde von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als vermutlich krebserzeugend beim Menschen eingestuft und kann aufgrund seiner hormonähnlichen Wirkung die Schilddrüse und Fortpflanzungsorgane schädigen. Geringe Mengen an Benzophenon waren auch schon in neuer Sonnencreme mit dem UV-Filter Octocrylen nachweisbar.
(Pressemitteilung: Stiftung Warentest und Verbraucherzentrale)