Sommer-Ausblick: Hitzesommer mit Dürre oder kühl und nass?

Erwartet uns im Sommer 2021 erneut viel Hitze und große Trockenheit?
Erwartet uns im Sommer 2021 erneut viel Hitze und große Trockenheit? (Bild: pixabay)

Lindau/Bodensee (nk) – In etwa sechs Wochen beginnt der meteorologische Sommer 2021. Kaum vorstellbar, wie schnell das Jahr bisher umging. Niemand kann derzeit seriös vorhersagen, wie sich die Sommermonate konkret entwickeln. Dennoch gibt es diverse Strukturen und Wahrscheinlichkeiten, die von einzelnen Wettermodellen berechnet werden. Diese betrachten und interpretieren wir in den folgenden Zeilen etwas genauer.

Ausgangslage der Vorjahre

Die letzten Sommer waren allesamt zu trocken. Oftmals waren die Sommer mit viel Hochdruck geprägt, sodass die Tiefs kaum Chancen hatten, die Natur ausreichend mit Regen zu versorgen. Dadurch entstand vielerorts eine große Trockenheit, teils sogar eine Dürre und die Bäche/Flüsse führten lange Zeit extremes Niedrigwasser. Auch die Hitze war vertreten, wodurch in den Jahren zahlreiche Hitzerekorde verzeichnet wurden.

Ein zu kühler Sommer gab es in jüngerer Vergangenheit nicht.

Sommer-Ausblick – Wie wird der kommende Sommer?

Anhand der Abweichungen des amerikanischen Wettermodells für Temperatur und Niederschlag versuchen wir nun, ein Gesamtausblick des Sommers 2021 zu gestalten. Dabei handelt es sich um keine klassischen Wettervorhersagen, sondern „nur“ um grobe Strukturen und Wahrscheinlichkeiten, die die Behörde „NOAA“, das amerikanische Wettermodell immer wieder aktualisiert herausgibt.

Temperatur-Abweichungen Europa: Vielfach wird der Sommer etwas zu warm berechnet.
Temperatur-Abweichungen Europa: Vielfach wird der Sommer etwas zu warm berechnet. (Bild: amerikanisches Wettermodell NOAA)

Für die drei meteorologischen Sommermonate Juni, Juli und August erkennen wir über weiten Teilen Europas vielfach orangene bis rötliche Farbflächen, die für positive Abweichungen zum langjährigen Klimamittel (1999 – 2010) stehen. Insbesondere über Osteuropa findet man stellenweise eine positive Abweichung von bis zu zwei Grad vor (+2,0). Über Deutschland wäre es im Schnitt etwa ein halbes bis ein Grad zu warm (+0,5 – +1,0).

Niederschlags-Abweichungen: Über Osteuropa wird es tendenziell trockener als über Mittel- und Westeuropa.
Niederschlags-Abweichungen: Über Osteuropa wird es tendenziell trockener als über Mittel- und Westeuropa. (Bild: amerikanisches Wettermodell NOAA)

Auch die Abweichungen der Niederschläge sind im Vergleich der Vorjahre relativ gering. Im Osten wäre es tendenziell etwas zu trocken, in Westeuropa eher etwas nasser als üblich. Deutschland befindet sich demnach mit durchschnittlichen Niederschlagsmengen dazwischen. Am und in den Alpen wäre es teilweise etwas zu nass, was für viele Schauer und Gewitter sprechen könnte.

Diese Wetterkarten geben bereits einen groben Ausblick auf den Sommer 2021. In diesen drei Monaten sind dennoch viele offene Eventualitäten gegeben. Eine Option wäre daher auch, dass zwei Monate von Hitze und Trockenheit geprägt sind, während beispielsweise der August zu kalt und zu nass ausfällt. Ein Update dieses Ausblicks auf den Sommer machen wir nochmals im Mai.

Ein Hitzesommer mit „Dauersonne“ und anhaltender Dürre ist nach der NOAA und weiteren Wettermodellen genauso wenig wie ein nasser und kühler Sommer in Sicht.

Meine persönliche Prognose ähnelt in diesem Fall der NOAA. Grundsätzlich erwarte ich diesen Sommer deutlich mehr Unwetterlagen mit zahlreichen Schauern und Gewittern. Ich gehe von einem abwechslungsreichen Sommer aus, der uns neben kurzen und intensiven Hitzewellen auch unterkühlte Wetterlagen bringt. Jedoch gehe ich auch davon aus, dass die Trockenheit uns regional auch in diesem Jahr beschäftigen wird.

Viel Sonne? Viel Regen? Es bleibt spannend was dieser Sommer so alles mit sich bringen wird.
Viel Sonne? Viel Regen? Es bleibt spannend was dieser Sommer so alles mit sich bringen wird. (Bild: pixabay)

Apropos Trockenheit:

Wie die aktuellen Bodenwerte in Deutschland sind, wie durchnässt die Böden landesweit sind, betrachten wir demnächst in einem separaten Bericht etwas genauer.