Skitourengeher stirbt bei Lawinenabgang

Skitourengeher (39) stirbt unter ausgelöstem Schneebrett. Im Einsatz war auch ein Polizeihubschrauber.
Skitourengeher (39) stirbt unter ausgelöstem Schneebrett. Im Einsatz war auch ein Polizeihubschrauber. (Bild: Pixabay)

Ramsau bei Berchtesgaden (le) – Jede Hilfe kam zu spät. Am Dienstag ist bei einem Lawinenabgang an der Hocheisspitze nahe Berchtesgaden ein Skitourengeher (39) aus dem Großraum München ums Leben gekommen. Sein Begleiter überstand das Unglück wie durch ein Wunder.

Wie die Bayerische Polizei mitteilte, riss eine Lawine den Mann mit und begrub ihn unter den Schneemassen. Helfer konnten ihn nur noch tot bergen

Schneebrett ausgelöst

Die beiden Skitourengeher wollten zusammen auf die 2.523 Meter hohe Hocheisspitze gehen. Etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels, bei einer Querung in dem Kar, wurde durch einen der beiden Tourengeher ein Schneebrett über eine Länge von geschätzt 150 m Breite und ca. 200 m Länge ausgelöst.

400 m in die Tiefe gerissen

Der vordere der beiden Männer, ein 54-Jähriger, wurde durch das Schneebrett nicht mitgerissen. Sein Begleiter jedoch, der mit einem Abstand von 20 Metern hinter ihm ging, wurde durch die Schneemassen 400 m bis in das Hintereiskar gespült.

Lawinen sind unberechenbar: Bei der Tour auf die Hocheisspitze handelt es sich um eine sehr steile und anspruchsvolle Skitour, die absolut sichere Lawinenverhältnisse erfordert.
Lawinen sind unberechenbar: Bei der Tour auf die Hocheisspitze handelt es sich um eine sehr steile und anspruchsvolle Skitour, die absolut sichere Lawinenverhältnisse erfordert. (Bild: Pixabay)

Sofort Notruf abgesetzt

Der 54-Jährige setzte sofort einen Notruf ab und versuchte in den Bereich des Lawinenkegels, der sich über 600 Meter talwärts zum Teil in einer Rinne erstreckte, zu gelangen, um dort mit der Suche per LVS-Gerät zu beginnen. Aufgrund der Größe der Lawine hatte er im oberen Bereich jedoch keine Signale.

Suche wurde schnell begonnen

Der durch den Notruf alarmierte österr. Rettungshubschrauber „Martin 6″ überflog die Einsatzstelle und nahm sofort den Begleiter mit auf. Einsatzkräfte der Bergwacht und der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) der Polizei, die zu einer Hubschrauberübung im Bereich der Kampenwand waren, begannen am Unglücksort ebenfalls sofort mit der Suche.

Gegen 15.40 Uhr wurde der Verschüttete in der Schneedecke über einen Meter tief geortet und ausgegraben. Leider konnte der Notarzt vor Ort nur noch den Tod des Skibergsteigers feststellen.

Steile und anspruchsvolle Skitour

Der Bayerische Lawinenwarndienst hatte für diesen Tag eine mäßige Lawinengefahr (2 der 5-teiligen Skala) ausgegeben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden oder Hinweise auf Fahrlässigkeit durch den Begleiter.

Bei der Tour auf die Hocheisspitze handelt es sich um eine sehr steile und anspruchsvolle Skitour, die absolut sichere Lawinenverhältnisse erfordert. Meistens wird diese Skitour im Spätwinter bzw. Frühjahr begangen. Lt. Aussagen der Polizei hat es dort bereits mehrfach schwere Lawinenunglücke gegeben.