Singen schließt sich der Streuobsternte-Initiative „Gelbes Band“ an

Gruppenbild unter dem Boskoop-Baum: Ortsvorsteherin, Ortsvorsteher, städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Baumexperte und Oberbürgermeister Bernd Häusler laden dazu ein, sich Apfel, Birne & Co. an Bäumen mit einem gelben Band zu nehmen.
Gruppenbild unter dem Boskoop-Baum: Ortsvorsteherin, Ortsvorsteher, städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Baumexperte und Oberbürgermeister Bernd Häusler laden dazu ein, sich Apfel, Birne & Co. an Bäumen mit einem gelben Band zu nehmen. (Bild: Stadt Singen)

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Die Stadt Singen kennzeichnet künftig ausgewählte städtische Streuobstbäume mit einem gelben Band und gibt diese zur kostenlosen Beerntung durch die Bevölkerung frei. Mit Hilfe der gelben Bänder können auch private Baumbesitzer ihre Bäume der Allgemeinheit zum Abernten zur Verfügung stellen.

Die herbstlichen Bilder von ungenutztem Obst auf Streuobstwiesen sind bekannt. Auf zahlreichen Grundstücken der Stadt Singen stehen Streuobstbäume, die nicht beerntet werden. Darüber hinaus gibt es auch private Baumbesitzer, die ihre Bäume nicht beernten oder das Obst in besonders obstreichen Jahren nicht vollständig selbst verwerten können. Hier setzt die Initiative „Gelbes Band“ an, die vor einigen Jahren im besonders streuobstreichen Landkreis Esslingen ins Leben gerufen worden ist und bundesweit inzwischen schon viele Nachahmer gefunden hat.

Obstbäume, die im Stadtgebiet oder in den Ortsteilen ab diesem Herbst mit einem gelben Band am Stamm oder an einem gut sichtbaren Ast markiert sind, dürfen künftig ohne vorherige Absprache mit dem Baumbesitzer kostenlos und auf eigene Gefahr durch die Bevölkerung beernet werden. Damit Streuobstwiesen und –bäume dabei keinen Schaden nehmen, gelten folgende Regeln für die Beerntung:

  • Die Grundstücke dürfen nicht befahren werden.
  • Die Bäume müssen pfleglich behandelt werden, d.h. es dürfen keine Äste abgerissen oder abgeschnitten werden.
  • Aus Gründen der Verkehrssicherheit erfolgt die Ernte vom Boden aus, d.h. es dürfen keine Leitern benutzt werden. Gestattet ist die Ernte mit der Hand und mittels sogenannter Obstpflücker und natürlich das Auflesen von Fallobst.

„Mit der Einführung des Gelben Bands treten wir der Verschwendung von wertvollem Streuobst entgegen und hoffen, Interesse und Wertschätzung für heimische Streuobstwiesen fördern zu können,“ teilt Oberbürgermeister Bernd Häusler mit.

Private Baumbesitzer können gelbe Bänder ab sofort im Singener Rathaus an der Pforte oder in den Ortsverwaltungen kostenlos abholen. Bei den Bändern handelt es sich um ein besonders reißfestes Papierband aus dem Forstbedarf, das in ein bis zwei Jahren verwittert.

Übrigens: Das Streuobst-Ernteprojekt “Gelbes Band“ im Landkreis Esslingen wurde 2020 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit dem Bundespreis „Zu gut für die Tonne!“ ausgezeichnet. Den Preis erhalten herausragende Projekte und ihre Initiatorinnen und Initiatoren, die mit ihren konkreten Ideen, Pioniergeist und Engagement dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

(Pressemitteilung: Stadt Singen)